Der halbwüchsige Imbissbuden-Angestellte Pecker lebt im schäbigen Teil von Baltimore und macht Fotos von seiner Umwelt und seinen Mitmenschen. Eine New Yorker Galeristin entdeckt den Niemand und macht ihn in der Grossstadt zum Star.
Das gibt John Waters Anlass zu einer Kulturkonflikt-Satire, die allerdings eher liebenswert als bösartig daherkommt, selbst wenn er von nicht ganz salonfähigen Dingen erzählt: «Es ist ein süsser Film über Themen, die niemand sonst in einem Film als süss darstellen würde. Es gibt fröhliche, wonnige Szenen über lesbische Stripperinnen, Sex an der Wahlurne, Ratten beim Liebesakt und ‹Schamhaar-Belästigung›, Dinge, die wohl nicht jedermanns Sache sind.» (John Waters im Interview mit Michel Bodmer, 19.1.1998)
Waters’ zweigleisige Hommage an das Baltimore der Arbeiter und die abgehobene Kunstszene Manhattans soll nicht so sehr provozieren als amüsieren. Kein Wunder, geben sich neben den Jungstars Edward Furlong und Christina Ricci auch echte Foto-Stars wie Greg Gorman und Cindy Sherman für diesen Spass her. (mb)
Drehbuch: John Waters
Kamera: Robert M. Stevens
Musik: Stewart Copeland
Schnitt: Janice Hampton
Mit: Edward Furlong (Pecker), Christina Ricci (Shelley), Bess Armstrong (Dr. Klompus), Mark Joy (Jimmy), Mary Kay Place (Joyce), Martha Plimpton (Tina), Brendan Sexton III (Matt), Greg Gorman, Cindy Sherman
87 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f