Baltimore, 1954. Cry-Baby ist ein jugendlicher Straftäter, an dessen Wange eine dauerhafte Träne prangt, die ihn ewig an eine Tragödie gemahnen soll. Allison, ein braves Mädchen aus gutem Hause, hat zwar einen ebenso braven Verehrer, aber eigentlich zieht es sie zu Cry-Baby, der vielleicht wirklich so schlimm ist, wie alle sagen.
«John Waters gibt sich nicht damit zufrieden, alte Presley-Filme im TV zu sehen, sondern hat einen brandneuen gedreht, im Stil eines Cecil B. DeMille mit Teenie-Fimmel. (...)
In Cry-Baby spielt Fernsehserien-Frauenschwarm Johnny Depp den bösen Titel-Buben. (...) Der Film umgibt ihn mit einem grossen und lebhaften Ensemble von Nebendarstellern, das die kulturellen Polaritäten seiner Zeit vor Augen führt, vom Bösen (Traci Lords, höchst wirkungsvoll als fauchende, höhnische Sexnudel Wanda) bis zum langweilig Guten (Amy Locane mit ihrem süssen Gesicht, perfekt besetzt als nettes Mädchen namens Allison, das fürs Leben gern unanständig würde).
Es besteht kein Zweifel, wem Mr. Waters’ Sympathien gelten. Freilich mag er eine gute Bunny-Hop-Einlage oder eine umwerfend alberne Darbietung von ‹Mr. Sandman›, aber die eigentliche Freude erwächst daraus, zuzusehen, wie die allzu wohlerzogenen Figuren der Geschichte erkennen, dass sie auf dem Holzweg sind.» (Janet Maslin, The New York Times, 6.4.1990)
Drehbuch: John Waters
Kamera: David Insley
Musik: Patrick Williams
Schnitt: Janice Hampton
Mit: Johnny Depp (Cry-Baby), Amy Locane (Allison Vernon-Williams), Susan Tyrrell (Ramona Rickettes), Polly Bergen (Mrs. Vernon-Williams), Iggy Pop (Belvedere Rickettes), Ricki Lake (Pepper Walker), Traci Lords (Wanda Woodward)
85 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f