Als Rikschafahrer verdient ein namensloser junger Mann in Vietnams Hauptstadt seinen dürftigen Lebensunterhalt. Der Klau seines Fahrrads – und damit seiner Existenzgrundlage – zwingt ihn in die Kriminalität und macht ihn zum Mörder. Für Cyclo wurde Tran Anh Hung in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
«Von den Banalitäten des handelsüblichen Erzählkinos hat er nie etwas wissen wollen, und wenn er von den wahren Ausdrucksmöglichkeiten des Films spricht, beruft er sich auf Ozu und Mizoguchi, Tarkowskij und Scorsese, vor allem aber auf Bresson. (…) Seine Kunst ist so schön, so erfindungsreich, dass aus dem Weg seines Helden durch eine mafiose Unterwelt tatsächlich eine Passionsgeschichte wird, wie man sie (…) einer Dostojewski-Figur zudenken mag. Dass dieser Film die heisse, gärende Ho-Chi-Minh-Stadt zu einem bestimmten Zeitpunkt realistisch verewigt, ist sein einer Sieg; sein anderer ist, mit welchem Furor er zugleich die Pforten eines visionären Kinos aufreisst.» (Der Spiegel, 46/1995)
Drehbuch: Tran Anh Hung
Kamera: Benoît Delhomme
Musik: Tiet Ton-That
Schnitt: Nicole Dedieu, Claude Ronzeau
Mit: Le Van Loc (Cyclo), Tony Leung Chiu-wai (Poet), Tran Nu Yen-Khe (Schwester), Nguyen Nhu Quynh (Dame), Nguyen Hoang Phuc (Zahn), Ngo Vu Quang Hal (Messer), Le Kinh Huy (Grossvater)
129 Min., Farbe, 35 mm, OV/d/f