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Fiaker Nr. 13
Michael Kertesz (=Michael Curtiz) (Österreich/Deutschland 1926)

«Die Story des Films handelt von Lilian, der ausgesetzten Erbin eines Millionärs; ein Pariser Fiakerkutscher hat sie gefunden und als seine Tochter aufgezogen, und nun droht sie das Opfer eines gerissenen Schwindlers zu werden, der das Geheimnis ihrer Herkunft entdeckt hat. (…) Kertész zeigt seine Intentionen dramatisch bereits in der allerersten Sequenz: Die Mutter der Protagonistin stirbt in schmutziger Umgebung, das Szenenbild hat Verzerrungen, viele Schatten und, am Boden, gerade, auf den Zuschauer gerichtete Linien, die einen starken perspektivischen Effekt erzeugen. [Paul] Lenis reiche und kreative Szenenentwürfe tragen viel zur Wirkung bei, indem sie Plastizität schaffen und zwischen sozialen Klassen und Lebensstilen unterscheiden. (…) Im Gebrauch der narrativen Mittel beeindruckt Kertész mit einer feinen Balance zwischen dem inneren Rhythmus der einzelnen Sequenzen und dem allgemeinen Rhythmus des gesamten Films.» (Miguel A. Fidalgo, Katalog Giornate del cinema muto, Pordenone 2011)
Michael Kertesz (ursprünglich: Mihaly Kertész; 1888–1962) war schon in seiner ungarischen Heimat ab 1912 als äusserst produktiver Filmregisseur tätig, bevor er 1919 nach Wien emigrierte. Hier konnte er seine Regietätigkeit für den Produzenten Alexander Kolowrat fortführen, grösstenteils in Zusammenarbeit mit dem jungen Kameramann (und späteren Regisseur) Gustav Ucicky. Fiaker Nr. 13 war sein letzter Film in Europa: Bei den Dreharbeiten traf er in Paris den Produzenten Harry Warner, der ihn nach Hollywood verpflichtete. Unter dem Namen Michael Curtiz drehte er dort über 100 weitere Filme und erhielt für Casablanca einen Regie-Oscar.

Drehbuch: Alfred Schirokauer , nach dem Roman von Xavier de Montépin
Kamera: Gustav Ucicky , Eduard von Borsody

Mit: Lily Damita (Lilian ), Jack Trevor (François Tapin ), Paul Biensfeldt ( Jacques Carotin ), Walter Rilla (Lucien Rebout ), Max Gülstorff (Antiquitätenhändler), Valeska Stock (Madame Coco), Hermann Picha (Monsieur Coco), Sophie Pagay (Linotte), Albert Paulig (Ballettmeister), Carl Ebert (der Millionär)

104 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, holl./dt. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
20.1.2016
18:15
Stummfilm mit Live-Begleitung von Joachim Bärenz