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Les bas-fonds
Jean Renoir (Frankreich 1936)

Die Spielsucht treibt einen reichen Baron in den Bankrott. Als er keinen Ausweg mehr sieht und sich umbringen will, ist seine Pistole verschwunden. Der Dieb ist jedoch noch da und aus der ungewöhnlichen Begegnung entsteht eine Freundschaft. Der Gauner Pépel greift nun dem mittellosen Adligen unter die Arme und verschafft ihm einen Platz im Armenhaus.
«Les bas-fonds ist (…) vielleicht der interessanteste aller französischen Filme Renoirs, die kostbarste und aufschlussreichste seiner Grundtendenzen. Gedreht nach einem Theaterstück von Gorki, vermischt er auf reizvolle Weise die Tonarten und die Gattungen. Aus einer bedrückenden, realistisch und dramatisch erzählten Geschichte hat Renoir einen beinahe komischen Film gemacht. (…) Dieses unwahrscheinliche Wechselspiel zwischen Vaudeville und Tragödie, Realistik und Parodie, Gorki und Renoir ergibt (…) ein Werk, das fesselnd zu nennen wenig wäre.» (André Bazin: Jean Renoir, 1977)
«Die Besetzung von Jean Renoirs Film umfasst die zwei magnetischen Pole der französischen Schauspieltradition – Louis Jouvet als der spielsüchtige Baron, der im Armenhaus landet, und Jean Gabin, der als Dieb ebenjener Armut zu entkommen versucht. Ihre gemeinsamen Szenen sind Schätze der französischen Filmgeschichte. (…) Der Film enthält einen dieser symbolischen Momente, von denen die Zuschauer noch Jahre später reden: Jouvet, im Moment, als er alles verloren hat, geht vom Spieltisch weg und versucht vergeblich seine Zigarette anzuzünden. Diese Szene ist für die dreissiger Jahre, was Belmondos Berühren der Lippen in À bout de souffle für die sechziger Jahre war.» (Pauline Kael: 5001 Nights at the Movies, 1993)

Drehbuch: Eugène Zamiatine, Jacques Companéez, Charles Spaak, Jean Renoir, nach dem Theaterstück «Nachtasyl» von Maxim Gorki
Kamera: Fédote Bourgasoff, Jean Bachelet
Musik: Jean Wiener
Schnitt: Marguerite Renoir

Mit: Jean Gabin (Pépel Wasska, ein Einbrecher), Louis Jouvet (der Baron), Junie Astor (Natascha), Suzy Prim (Wassilissa Kostilewa), Vladimir Sokoloff (Kostylew, ihr Mann), Robert Le Vigan (der Schauspieler), Jany Holt (Nastja, die Prostituierte), Camille Bert (der Graf), André Gabriello (Toptum, der Polizeiinspektor), Maurice Baquet (Alioscha, der Akkordeonist), René Génin (Luka, der Philosoph)

91 Min., sw, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
22.2.2016
18:15
Mi.,
24.2.2016
20:45