Nach einer Vorlage von Blaise Cendrars widmet sich Luis Trenker der bekannten Geschichte Johann August Sutters und seiner Kolonialisierung Kaliforniens. Der Kaiser von Kalifornien, einer der ersten deutschen Western, fasziniert als düstere Charakterstudie und durch seine eindrucksvollen Bilder, die Erinnerungen an Trenkers frühere Bergfilme wecken. In seiner dramatischen Schilderung der Kehrseite des amerikanischen Traums und der damit einhergehenden Glorifizierung ehrlicher Arbeit behält der Film eine Ambivalenz, dank der er sich auch für die nationalsozialistische Ideologie vereinnahmen liess.
«Herrlich gemacht. (…) Ein typischer Trenker. Glänzende Massenszenen. Kampf zwischen Brot und Geld. (…) In Venedig grosser Empfang (…)Kaiser von Kalifornien von Trenker, ein stürmischer Erfolg. Soll den ersten Preis bekommen. Trenker ist ganz glücklich.» (Joseph Goebbels, Tagebücher, 18.6. und 30.8.1936).
«Luis Trenkers Filmepos vom Segen der Erde und Fluch des Goldes ist eine schöne und starke Bildsinfonie geworden, getragen von einer grossen und reinen Idee. Es ist erklärlich, [was] einen Mann wie Trenker zur Verfilmung gereizt hat – hier fand er alle Wurzeln, aus denen seine Filme wachsen. (…) Sutter, der seine Heimat verlassen muss und (…) in Amerika eine neue Heimat entdeckt, das Paradies Kalifornien, das durch seine und seiner Leute Arbeit aufblüht und wieder verödet, als Gold gefunden wird und Sutters grossartige kolonisatorische Ideen am Goldtaumel und Besitz-Wahnsinn einer entfesselten Menschheit zugrunde gehen.» (Filmwoche, 31/1936)
«Der Kaiser von Kalifornien ist trotz der deutschen Western-Schwemme der sechziger Jahre der beste deutsche Western geblieben: Rhythmus und Realismus der Reise nach Kalifornien, der Massen-Arbeitsszenen beim Aufbau von Nova Helvetia und der Szenen auf den Goldfeldern sind allem, was vergleichbare deutsche und sogar die meisten amerikanischen Produktionen der Zeit zu bieten hatten, weit voraus.» (Joe Hembus: Das Western-Lexikon, 1995)
Drehbuch: Luis Trenker, nach dem Roman «Das Gold» von Blaise Cendrars
Kamera: Albert Benitz, Heinz von Jaworsky
Musik: Giuseppe Becce
Schnitt: Rudolf Schaad, Willy Zeyn
Mit: Luis Trenker (Johann August Sutter), Viktoria von Ballasko (Anna Sutter), Werner Kunig (Rudolf Sutter), Karli Zwingmann (Emil Sutter), Elise Aulinger (Mrs. Dübol), Melanie Horeschovsky (Amalie), Bernhard Minetti (der Fremde), Luis Gerold (Ermattinger), Paul Verhoeven (Barmann Billy), Hans Zesch-Ballot (Gouverneur Alverado), Marcella Albani (Mrs. Alverado), Walter Franck (Adjutant Castro)
88 Min., sw, 35 mm, D/e