«Papa wirkt wie ein Normalbürger, doch seine Neigungen zu mildem Sadomasochismus und Telefonsex haben seine Frau das Weite suchen lassen. Er steckt seine senile Schwiegermutter in ein billiges Altenheim und installiert bei sich eine charmante, Sitcom-würdige Tusse, die seine häuslichen und sexuellen Bedürfnisse befriedigt. Sein Sohn hingegen verbringt seine ganze Freizeit bei Oma im Heim, wo er sich mit einer jungen Frau anfreundet, die zufällig für das Telefonsexunternehmen arbeitet, dessen Kunde sein Vater ist.
Egoyans Film bietet eine seltene – 1988 einzigartige – Mischung aus schwarzer Komödie, Parodie, formalen Spielereien und gefühlvollem Drama und beweist am Ende eine erstaunliche Bandbreite und Reife, indem er allem gleich viel Gewicht einräumt, von den Implikationen der Videoüberwachung bis zur Not der betagten Einwanderer aus fremden Ethnien. Bald lacht man, bald ringt man nach Luft, um Augenblicke später zum Taschentuch zu greifen.» (Tony Rayns, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Atom Egoyan
Kamera: Peter Mettler, Robert MacDonald
Musik: Mychael Danna
Schnitt: Atom Egoyan, Bruce McDonald
Mit: David Hemblen (Stan), Aidan Tierney (Van), Gabrielle Rose (Sandra), Arsinée Khanjian (Aline), Selma Keklikian (Armen), Jeanne Sabourin (Alines Mutter)
86 Min., Farbe, 35 mm, E/f