Noah regelt Schadensfälle für eine Versicherung. Seine Frau Hera ist Filmzensorin. Beide schätzen und berichtigen von Berufes wegen, aber beide missbrauchen ihr Amt: Noah bringt nicht nur die Existenz von Geschädigten ins Lot, er schläft auch mit seinen dankbaren Kundinnen; Hera zeichnet heimlich die Pornos, die sie zensiert, auf und teilt sie mit ihrer Schwester, die der gemeinsamen Kindheit im nunmehr verwüsteten Beirut nachtrauert. Doch dann treten Bubba und Mimi in ihr Leben und machen sie zu Figuren in ihren Fantasiespielen.
«The Adjuster ist einer jener Filme, bei denen man rückwärts in die Geschichte gerät. Er beginnt mit Menschen, die rätselhafte Dinge tun, und dann entdeckt man allmählich, was sie machen und warum. Dann ergibt alles einen Sinn – bis auf, in diesem Fall, die Figuren, die obskure Beweggründe und bizarre Geheimnisse haben, obschon sie ihr Leben in höchst anständigen Berufen zubringen. (...) Interessant ist, wie Egoyan dieses äusserst persönliche Universum erschafft und gleichzeitig einen Film macht, der lustig und anspruchsvoll ist.
Er ist nicht einer jener Filmemacher, die sich an Verwirrung und Frustration ergötzen. Wenn er uns etwas zeigt, das wir nicht begreifen, und dann zurückzoomt, um es zu erklären, geniesst er diese Enthüllung ebenso sehr wie ein Zauberkünstler – oder ein Stummfilmkomiker wie Buster Keaton. Deshalb ist sein Film auch durchwegs unterhaltsam.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 24.7.1992)
Drehbuch: Atom Egoyan
Kamera: Paul Sarossy
Musik: Mychael Danna
Schnitt: Susan Shipton
Mit: Elias Koteas (Noah), Arsinée Khanjian (Hera), Maury Chaykin (Bubba), Gabrielle Rose (Mimi), Jennifer Dale (Arianne), David Hemblen (Bert), Rose Sarkisyan (Seta), Jacqueline Samuda (Louise)
102 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f