«Arsinée Khanjian kehrt an die Orte ihrer Kindheit in Beirut zurück, wo sie bis zum Alter von 17 Jahren gelebt hatte, bevor sie sich in Toronto niederliess. Atom Egoyan begleitet sie mit einer kleinen Digitalkamera. Im Wesentlichen beherrscht die Schauspielerin das Bild, ob in der Unterhaltung mit anderen oder beim Dialog mit dem Regisseur. Dieser kommentiert die Reise, seine Off-Stimme richtet sich an seinen Sohn. Der von Musikstücken und Gesängen untermalte Film ist eine Lektion in Politik- und Sozialgeschichte, in der der Bürgerkrieg und die Übergriffe von Sabra und Chatyla angesprochen werden; zugleich reflektiert Atom Egoyan darin über sich und Arsinée Khanjian als Paar, dessen Komplizenschaft auf einem filmischen Pakt beruht.
Citadel ist von dem Willen beherrscht, mit den Augen dieser Frau zu sehen, in denen sich ihre persönlichen Erinnerungen ebenso wie die kollektiven des Libanons spiegeln. In Tripoli, in der Schlossruine von Saint-Gilles, geschieht dann etwas Seltsames. Egoyan fängt mit der Kamera ein verstörend intimes Ereignis ein. (...) Hier überführt der Film die Reise in eine Reflexion, die den Zuschauer in ein gesundes Missbehagen entlässt.» (Jean Perret, Katalog Visions du Réel 2006)
Drehbuch: Atom Egoyan
Kamera: Atom Egoyan
Schnitt: Atom Egoyan
Mit: Atom Egoyan, Arsinée Khanjian
93 Min., Farbe, Digital SD, E/f