«Im Grand Hotel Boulevard trifft man auf die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere. Da ist z. B. ein junger Professor der Medizin, der ein Heilmittel entdeckt hat, aber zur Produktion fehlt das Geld. So stiehlt er aus Verzweiflung den Schmuck einer spanischen Dame. Diese wiederum ist Anarchistin, die einen Anschlag auf einen spanischen Politiker plant. Das Zimmermädchen Anni, nebenbei auch Studentin der Medizin und heftig in den Professor verliebt, kriegt den Diebstahl mit und versucht, es wiedergutzumachen, indem sie den Schmuck versteckt. Der wandert nun von Gast zu Gast, denn keiner will ihn haben. Jeder scheint etwas zu verbergen und Angst vor der Polizei zu haben. Als diese dann während eines Maskenballs eine Razzia im Hotel macht, ist das Chaos gross.» (Katalog cinefest 2015)
«Das Hotel wird zum Symbol, Allegorie des eitlen, gottlosen und doch so süssen und berauschenden Taumels unserer Tage! Bilder und Szenenausschnitte sind nicht mehr spielerische Illustrationen eines konstruierten, gleichgültigen Einzelschicksals, sondern ins Typische gesteigertes, expressionistisch vertieftes, von der Lupe überraschtes Leben!» (F. Dammann, Lichtbild-Bühne, Nr. 213, 6.9.1927)
Drehbuch: Béla Balázs
Kamera: Günther Krampf
Musik: Gustav Gold
Mit: Mady Christians (Fräulein Anni), Elisabeth Neumann-Viertel (Mizzi), Dagny Servaes (spanische Sängerin Señorita Lamorra), Paul Otto (spanischer Diplomat), Günther Hadank (Professor Pretorius), Erna Morena (Gräfin), Werner Fuetterer (Privatsekretär der Gräfin), Frida Richard (Generalin), Karl Platen (netter alter Herr), Otto Wallburg (Hoteldetektiv), Harry Hardt (Ober Oskar), Heinrich Gotho (Herr vom Vergnügungs-Komitee), John Mylong (Hotelgast)
80 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, dt. Zw'titel