«Ernstes und Heiteres aus einer Familienpension» lautet der Untertitel von Robert Siodmaks zweiter Regiearbeit, die in ihrem Realismus und in der Natürlichkeit ihrer Figuren gelegentlich an das Kollektivwerk Menschen am Sonntag (1930) erinnert, bei dem Siodmak Co-Regisseur war. Die Kamera führte hier wie dort Eugen Schüfftan.
«In der Berliner Pension ‹Splendide› kreuzen sich die Schicksale der vom Leben Enttäuschten: Nur Peter und Hella haben Hoffnungen inmitten gescheiterter Existenzen – die ersehnte Hochzeit rückt in Griffweite, als Peter eine bessere Stelle in Dresden angeboten wird. Er will Hella überraschen, erzählt aber anderen Pensionsgästen davon: So erfährt sie es doch und verschweigt nun ihrerseits Geldprobleme, was eine unglückselige Reihe von Missverständnissen auslöst.» (film.at)
«Robert Siodmak wird weitergehen zur Stilisierung von Klang und Bild; man spürt es bereits in diesem Film. Was ihn schon heute zum grossen Filmschaffen prädestiniert, ist die Unbedenklichkeit des Zupackens, der Mut zum Weitergehen, über Unvollkommenheiten, momentane Unlösbarkeiten hinweg. So macht man Filmgeschichten und – Filmgeschichte.» (Hans Feld, Film-Kurier Nr. 201, 26.8.1930)
Drehbuch: Emmerich Pressburger, Irma von Cube
Kamera: Eugen Schüfftan
Musik: Erwin Bootz, Herbert Lichtenstein (Orchestrierung)
Mit: Brigitte Horney (Hella, Verkäuferin), Aribert Mog (Peter Winkler, Vertreter), Emilia Unda (Frau Weber, Pensionsbesitzerin), Konstantin Mic (Bogdanoff), Frank Günther (Neumann, Conférencier), Erwin Bootz (Bootz, Musiker), Martha Ziegler (Lina, Dienstmädchen), Vladimir Sokoloff (Baron)
77 Min., sw, DCP, D