Der Fotojournalist Pierre kehrt von einem Auftrag in Nicaragua nach Montréal zurück und muss feststellen, dass die harmonische Ménage-à-trois, die seit Jahren sein Zuhause und seine Zuflucht war, inzwischen zerfallen ist. Indem er sich in ein neues Projekt stürzt, will Pierre sein zerstörtes Leben wieder in den Griff bekommen.
«À corps perdu, die Adaptation eines Romans von Yves Navarre, beobachtet die Welt allein durch Pierres Augen. Dieser Film, der wenige Worte enthält, aber voll von visueller Poesie ist, ist wie ein Tongedicht konstruiert, dessen wiederholte Bilder, wunderschön gefilmt von Pierre Mignot, zu einem psychologischen Spiegelkabinett werden. Die Eröffnungsszenen in Nicaragua, in denen Pierre zwei Exekutionen fotografiert, zählen zu den häufigsten visuellen Motiven in einem Bilderstrom, der die Gegenwart laufend mit schwarzweissen Rückblenden unterbricht. Allmählich wird Pierre bewusst, dass der leidenschaftslose Voyeurismus, den er in seinem Beruf auslebt, angefangen hat, in die Ménage-à-trois zu sickern und diese zu zerstören.» (Stephen Holden, New York Times, 4.2.1991)
Drehbuch: Marcel Beaulieu, Léa Pool, nach dem Roman «Kurwenal» von Yves Navarre
Kamera: Pierre Mignot
Musik: Osvaldo Montes
Schnitt: Michel Arcand
Mit: Matthias Habich (Pierre Kurwenal), Johanne-Marie Tremblay (Sarah), Michel Voïta (David), Jean-François Pichette (Quentin), Kim Yaroshevskaya (Noémie), Jacqueline Bertrand (Mutter), France Castel (Michèle), Victor Dêsy (Dr. Ferron)
92 Min., Farbe, 35 mm, F/d