The Bigamist ist der einzige Film, in dem Lupino sich selbst inszeniert. In ihrer vorletzten Regiearbeit für das Kino spielt sie Phyllis Martin, eine Kellnerin in Los Angeles. Auf den ersten Blick ist diese Phyllis Martin nur die «andere Frau», in die sich der Handelsreisende Harry Graham (Edmond O’Brien) verliebt, der eigentlich mit seiner Gattin und Geschäftspartnerin Eve (Joan Fontaine) ein paar hundert Meilen nördlich in San Francisco lebt. Aber The Bigamist ist eben kein spekulatives Melodram, sondern ein herzzerreissender, zutiefst humanistischer Film über drei Menschen, die besten Willens sind und dennoch aneinander verzweifeln. Die «Kombination aus Ambiguität und Intensität» erinnert Chris Fujiwara an Nicholas Ray und Carl Theodor Dreyer (in: 1001 Movies You Must See Before You Die, Cassel Illustrated, 2003). (lf)
Drehbuch: Collier Young, nach einer Story von Lawrence B. Marcus, Lou Schor
Kamera: George E. Diskant
Musik: Leith Stevens
Schnitt: Stanford Tischler
Mit: Ida Lupino (Phyllis Martin), Joan Fontaine (Eve Graham), Edmund Gwenn (Mr. Jordan), Edmond OʼBrien (Harry Graham), Kenneth Tobey (Tom Morgan, Verteidiger), Jane Darwell (Mrs. Connelley), Lillian Fontaine (Miss Higgins), John Maxwell (Richter)
80 Min., sw, 35 mm, E 35mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. Preservation funding provided by The Film Foundation and the Hollywood Foreign Press Association.