Poetischer Realismus aus Frankreich trifft auf amerikanischen Film noir. Moontide, begonnen unter der Regie von Fritz Lang (der sich jedoch mit dem Star Jean Gabin zerstritt) und schliesslich von Archie Mayo gedreht, erzählt in magisch künstlichen Studiobauten Hollywoods eine berührende Liebesgeschichte. Gabins Bobo ist ein Trunkenbold, der, so scheint es, in einen Mord verwickelt ist und sich in Anna verliebt. (hb)
«Ida Lupino, das ‹Oh, leave me alone, will you›-Girl, liefert eine genuine Schauspielleistung und verzichtet dabei weitgehend auf ihre neurotischen Qualitäten, auf die sie sonst zurückgreift. Anstatt mit quirliger Anspannung zu spielen, macht sie Anna gewöhnlich und liebenswürdig, so, dass ich, seit Elisabeth Bergner die Rolle der Gemma Jones in Escape Me Never gespielt hat, nie wieder solche Wärme gesehen habe.» (Manny Farber, The New Republic, 11.5.1942)
Drehbuch: John O'Hara, nach dem Roman von Willard Robertson
Kamera: Charles G. Clarke, Lucien Ballard (ungenannt)
Musik: David Buttolph, Cyril J. Mockridge
Schnitt: William Reynolds
Mit: Jean Gabin (Bobo), Ida Lupino (Anna), Claude Rains (Nutsy), Thomas Mitchell (Tiny), Jerome Cowan (Dr. Frank Brothers), Ralph Byrd (Reverend Wilson), William Halligan (Barkeeper), Victor Sen Yung (Takeo), Chester Gan (Henry Hirota)
94 Min., sw, 35 mm, E