Nach einem atomaren Krieg sind die Menschen einer Stadt gezwungen, in Bunkern zu leben. Nach und nach werden die Schutzräume geschlossen und die gesunden Insassen zu einer Sammelstelle gebracht, die für die kommenden 50 Jahre versiegelt werden soll.
«Briefe eines Toten ist erzählerisch wie technisch ein bedrückendes Dokument der Angst vor dem Holocaust. Aber – und da zeigt sich die Handschrift Strugazkis – eben nicht ausschliesslich. (…) Der Film spart sich jedes Pathos. Seine Bilder sind grösstenteils in Sepia getönt und vermitteln ein monotones Bild der Verwüstung. (…) Die Mise en Scène erinnert mehr als einmal an die Bilderschrift Tarkowskijs, der ebenfalls in Bildern grösster Zerstörung – man erinnere sich an die Zone in Stalker – grösste Harmonie im Stande war entstehen zu lassen. Konstantin Lopuschanski stellt sich in genau diese visuelle Tradition: Briefe eines Toten ist gleichermassen ein Film des Untergangs wie auch der konstruktiven Energie, die aus diesem Untergang zu erwachsen scheint. Fast möchte man von ‹sowjetischer Metaphysik› sprechen, die einem da aus den Bildern entgegenströmt, wenn nicht – wie ebenfalls bei Tarkowskij – die Erzählung selbst immer wieder einen Kontrapunkt zum Gezeigten bilden würde.» (Stefan Höltgen, f-lm.de, 5.8.2003)
Drehbuch: Konstantin Lopuschanski, Wjatscheslaw Rybakow, Boris Strugazki
Kamera: Nikolai Pokopzew
Musik: Alexander Schurbin
Schnitt: T. Pulinoi
Mit: Rolan Bykow (Dr. Larsen), Jossif Ryklin (Hümmel sen.), Viktor Michailow (Hümmel jr.), Alexander Sabinin (Herr Tescher), Swetlana Smirnowa (Teresa), Wazlaw Dworshezki (Pater), Nora Grjakalowa (Frau Tescher), Vera Majorawa (Anna Larsen), Wadim Lobanow (Arzt)
88 Min., Farbe, 35 mm, Russ/d/f, J/14