Die Handlung um den verarmten Landadeligen Ponceludon de Malavoy findet ihre Kulisse im pompösen Versailles des späten 18. Jahrhunderts. Ponceludon taucht in die höfische Welt des Scheins ein, um die königliche Bewilligung und Finanzierung für die Trockenlegung seiner versumpften Ländereien zu erhalten. Er wird Teil eines ständig währenden Spiels, das dem Gewinner Ansehen und dem Verlierer Lächerlichkeit einbringt. Dabei «macht Ponceludon die Entdeckung, dass er über eine Gabe verfügt, die in der Hofgesellschaft die höchste Währung darstellt: ‹bel esprit›, die Fähigkeit, im richtigen Moment das richtige Bonmot auf den Lippen zu haben und seine Konkurrenten aus dem Stegreif durch geistreiche Beleidigungen zu entwaffnen. Ponceludon sieht seine Chance, die Aufmerksamkeit des Königs zu erlangen. Wenn es ihm nur gelingt, in der Liebe zwischen der einflussreichen Madame de Blayac und Mathilde, der bezaubernden und willensstarken Tochter Bellegardes, zu wählen. Und wenn er es verhindern kann, in den Wortduellen zu Hofe die unterlegene Partei zu sein und sich dem gesellschaftlichen Todesurteil auszusetzen: der Lächerlichkeit, dem ‹ridicule›. (…) Der schönste, hinterhältigste und intelligenteste Kostümfilm seit Stephen Frears’ Dangerous Liaisons.» (Thomas Willmann, artechock.de)
«‹Seien Sie witzig, scharfzüngig und maliziös›, rät ihm der Marquis, ‹und lachen Sie nie über Ihre eigenen Scherze.› Der Baron wird unversehens erfolgreich; seine Ehrlichkeit wirkt wie Grobheit, und er lacht nicht, weil er sich seiner Scherze nicht bewusst ist. Er wird in den Kreis am Hofe aufgenommen, wo er lernt, dass im Liebeswerben wie auch in der Politik das Wort mächtiger ist als das Schwert. (…) Das Faszinierende an Ridicule ist, dass so viel von der Sprache abhängt und so wenig tatsächlich gesagt wird.» (Roger Ebert, rogerebert.com, 6.12.1996)
Drehbuch: Rémi Waterhouse, Michel Fessler, Eric Vicaut
Kamera: Thierry Arbogast
Musik: Antoine Duhamel
Schnitt: Joëlle Hache
Mit: Charles Berling (Marquis Ponceludon de Malavoy), Jean Rochefort (Marquis de Bellegarde), Fanny Ardant (Mme de Blayac), Judith Godrèche (Mathilde de Bellegarde), Bernard Giraudeau (Abbé de Vilecourt), Bernard Dhéran (Monsieur de Montalieri), Carlo Brandt (Chevalier de Milletail), Jacques Mathou (Abbé de l’Epée), Urbain Cancelier (Louis XVI), Albert Delpy (Baron de Guéret), Marie Pillet (Charlotte), Bruno Zanardi (Paul)
102 Min., Farbe, 35 mm, F/d, J/14