Le Rif, Nordmarokko 1975. Der feinfühlige zehnjährige Amar muss nach dem Tod seines Vaters erleben, wie der neue Mann seiner Mutter mit dieser nach Belgien zieht, ohne ihn mitzunehmen. Fortan lebt er bei seinem Onkel Hamid, einem arroganten und brutalen Taugenichts und Frauenheld. Als wäre dies nicht genug, wird er vom Nachbarsjungen Latif schikaniert. Einziger Lichtblick ist seine Nachbarin Carmen, eine schöne Spanierin um die 40, die mit ihrem Bruder Juan, dem Betreiber des Kinos, hier im Exil lebt. Sie selbst ist die Kinokassiererin und lässt Amar gratis Bollywood-Filme sehen, die fortan sein Bild der Welt und der Liebe prägen.
«Geschichten und Erinnerung sind im Kino oft mit Kindheit verbunden, und Adios Carmen, aus dem Blickwinkel eines Kindes erzählt, ist tatsächlich die Geschichte von Benamraouis eigener Kindheit. Seine persönlichen Erinnerungen an die Episode seiner Kindheit, von der Adios Carmen handelt, sind traumatisch, und das gilt auch für die Geschichte der Berber-Region Rif in den 1970er und 1980er Jahren.» (Stefanie van de Peer, alartemag.be, 10.1.2015)
Drehbuch: Mohamed Amin Benamraoui
Kamera: Ivan Oms Blanco
Musik: Khalid Izri
Schnitt: France Duez
Mit: Paulina Gálvez (Carmen), Benjalil Amanallah (Amar), Ufrin Mustapha Azzarouali (Moussa), Juan Estelrich (Juan)
100 Min., Farbe, DCP, OV/e