«Ein Mann, der bei einem Autounfall sein Gedächtnis verloren hat und umherirrt, wird von den Bewohnern einer Farm im libanesischen Bekaa-Tal aufgegriffen. Ihr geheimes Geschäft ist die Herstellung von Drogen in einem Labor auf dem streng bewachten Gelände. Die Anwesenheit des namenlosen Fremden hat Folgen für die klandestine Gemeinschaft.
Schönheit und Schrecken liegen hier nah beieinander. Die Weite der erhabenen Landschaft ist durchzogen von latenter Gefahr. Eine Katastrophe kündigt sich an. Auch in der Enge des Hauses nehmen die Spannungen zu. Die Identität des Mannes ohne Vergangenheit steht zunehmend in Frage, Zweifel an seiner Amnesie kommen auf. Ist er Arzt oder Mechaniker, ein Engel oder ein Spion? Wie ein unbeschriebenes weisses Blatt eignet er sich für Imaginationen aller Art – und wird schliesslich zum Gefangenen.
Konkret und entrückt zugleich, mit kraftvollem Soundtrack und Bildern von grosser Intensität zeigt der Film melancholische Existenzen am Vorabend der Apokalypse. Neben Radio-Nachrichten zu aktuellen politischen Krisen räumt er Poesie, Malerei und einem Liebeslied grossen Platz ein und befragt so den Status der Kunst in Zeiten von Terror und Krieg – hier und heute.» (Katalog Berlinale Forum 2015)
Drehbuch: Ghassan Salhab
Kamera: Bassem Fayad
Musik: Cynthia Zaven, Sharif Sehnaoui
Schnitt: Michèle Tyan
Mit: Carlos Chahine (der Mann), Carole Abboud (Carole), Fadi Abi Samra (Marwan), Mounzer Baalkabi (Ali), Yumna Marwan (Maria), Aouni Kawas (Hekmat)
134 Min., Farbe, DCP, OV/d