Tom, persönlicher Berater des irischen Gangsterbosses Leo und zugleich ein notorisch verschuldeter Spieler, lässt sich durch das Washington der Prohibitionszeit treiben, das von Mafiosi und machtbesessenen Halbkriminellen regiert wird. Als Tom eine Affäre mit Leos Geliebter Verna beginnt und sich Leos Erzfeind Caspar andient, gerät die Unterwelt aus den Fugen.
In unterkühlten Bildern werden Ewigkeitswerte (Vertrauen, Ehre) und Obsessionen (Gewalt, Geld) des Gangsterfilms thematisiert. «Dabei strebt Miller’s Crossing eine Präzision in der Verbindung von Form und Inhalt an, die im heutigen Kino nur zu selten geworden ist; die strikte Tilgung jeder Handschrift, aller Zeichen von Autorenschaft, die von der Erzählung ablenken könnten, macht den Film umso eindeutiger zum Produkt eines (doppelköpfigen) ‹auteurs›.» (Tim Pulleine, Sight & Sound, Winter 1990/91)
«Die Coen-Brüder haben für die Rollen ein Typenarsenal zusammengestellt, das die Rohheit, Machtgier und das gegenseitige Misstrauen mit überrumpelnder Präsenz plausibel macht. Vom irischen Dickschädel über den gefallenen Engel, Frettchen und Wölfe und Maulhelden blickt man in einen düsteren Moloch menschlicher Selbstzerstörung.» (Wolfram Knorr, Die Weltwoche, 14.2.1991)
Drehbuch: Joel & Ethan Coen, nach den Romanen «Red Harvest» und «The Glass Key» von Dashiell Hammett (ungenannt)
Kamera: Barry Sonnenfeld
Musik: Carter Burwell
Schnitt: Michael R. Miller
Mit: Gabriel Byrne (Tom Reagan), John Turturro (Bernie Bernbaum), Albert Finney (Liam «Leo» O'Bannion), Marcia Gay Harden (Verna Bernbaum), Jon Polito (Giovanni «Johnny Caspar» Gasparo), J. E. Freeman (Eddie Dane), Richard Woods (Bürgermeister Dale Levander), Steve Buscemi (Mink), Mike Starr (Frankie), Al Mancini (Tic-Tac), Sam Raimi (kichernder Schütze), Frances McDormand (Sekretärin des Bürgermeisters, ungenannt)
115 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f