Auch wenn es vorher schon Versuche gab, den Schallplattenton mit der Filmvorführung zu synchronisieren, gilt The Jazz Singer gemeinhin als jener Titel, mit dem der gesprochene und gesungene Ton in die Filmgeschichte Einzug hielt und die Ablösung des Stummfilms begann. Es ist die Geschichte eines Vater-Sohn-Konflikts und Kultur-Clashs: Aus einer jüdischen Kantorsfamilie bricht der Sohn aus und macht als Sänger im Unterhaltungstheater Karriere.
«The Jazz Singer mit dem bekannten Varieté-Star Al Jolson war eigentlich ein Stummfilm mit einigen vertonten Einschüben. Diese hybride Form, in der zwei technologische Epochen aufeinandertreffen, passt gut zu dem melodramatischen Thema des Films. Ein Generationenkonflikt findet seinen Ausdruck in dem Aufeinanderprallen zweier musikalischer Traditionen, die sich gegenseitig ausschliessen: religiöse Lieder und profaner Jazz.» (Karel Dibbets)
«Der kommerzielle Erfolg war hauptsächlich auf den Hauptdarsteller zurückzuführen, den beliebten weissen Bühnenschauspieler Al Jolson, der für seine sogenannten Blackface-‹Neger-Imitationen› berühmt war. (…) Jolsons Blackface-Figur taucht in Schlüsselszenen der Filmhandlung auf, hat aber eher die Funktion eines Clowns im Zirkus als die einer Negerkarikatur im Sinn der traditionellen Minstrel.» (Jim Pines; beide Zitate in: Geoffrey Nowell-Smith (Hg.): Geschichte des internationalen Films, Stuttgart/Weimar 1998)
Drehbuch: Alfred A. Cohn, Jack Jarmuth, nach einem Theaterstück von Samson Raphaelson
Kamera: Hal Mohr
Musik: Louis Silvers
Schnitt: Harold McCord
Mit: Al Jolson (Jakie Rabinowitz/Jack Robin), May McAvoy (Mary Dale), Warner Oland (Cantor Rabinowitz), Eugenie Besserer (Sara Rabinowitz), Bobby Gordon (Jakie im Alter von dreizehn Jahren), Otto Lederer (Moishe Yudelson), Cantor Josef Rosenblatt (er selber), Richard Tucker (Harry Lee), Nat Carr (Levi), William Demarest (Buster Billings), Anders Randolf (Dillings)
96 Min., sw, Digital HD, E/e