Eine junge «weisse» Tänzerin wird von einem erfolgreichen «schwarzen» Tanzstar zur Partnerin erkoren und zum Star gemacht. Er verliebt sich in sie, doch sie wird, obwohl sie ihm dankbar ist und ihn schätzt, von seiner schwarzen Haut abgestossen. Die Botschaft des Films ist anti-rassistisch: Der Wert eines Menschen hängt nicht von seiner Hautfarbe ab. Doch gerade seine gutgemeinte Haltung ist zeitbedingt und wirkt für heutige Begriffe schon wieder rassistisch. Der Vergleich mit Alan Croslands etwa gleichzeitig entstandenem The Jazz Singer ist jedenfalls aufschlussreich. (meg)
«Was für ein seltsamer Film! (…) Einige werden darin eine politisch sehr unkorrekte Botschaft erkennen – aber tauchen wir ein in die zwanziger Jahre und erleben wir vorurteilslos diese einzigartige Liebesgeschichte. Und entdecken wir in einer unvergesslichen Traumszene die letzten Bilder, die der katalanische Pionier Segundo de Chomón realisiert hat.» (http://cinema.arte.tv)
«Im Jahr 1927 ruft Le danseur de jazz (El negro que tenía el alma blanca) nach dem Tonfilm, weil der Tanz darin die Hauptattraktion bildet; aber der Film von Benito Perojo hat seinen französischen Titel nur zu Werbezwecken in Anlehnung an den Jazz Singer erhalten, dessen Moral er nicht teilt. Die dunkle Haut des Protagonisten erscheint in der Tat als Schicksal – obwohl er durch einen geschminkten Hauptdarsteller verkörpert wird. (…) Die unbestreitbarste Qualität des Schauspiels liegt in der Eleganz von Raymond de Sarka, der den unglückseligen Afrikaner mit einer Anmut und Nüchternheit verkörpert, die die Vergrämung und die Ohnmachtsanfälle seiner Liebsten unentschuldbar machen. Die Würde des Finales – sie pflegt ihn bis zu seinem Tode – hat dennoch eine gewisse melodramatische Schönheit.» (Alain Masson, Positif, Sept. 2016)
Drehbuch: Alberto Perojo, nach einem Roman von Albert Insúa
Kamera: Georges Asselin, Segundo de Chomón (Special Effects)
Mit: Raymond de Sarka (Pedro/Peter Wald), Conchita Piquer (Emma), Andrews Engelmann (Rolovitch, Walds Diener), Marguerite de Morlay (Marquise de Arencibia), Joaquín Carrasco (Mucio Cortadell, Emmas Vater), José Aguëras, Valentín Parera
88 Min., tinted, DCP, Stummfilm, frz. Zw'titel