«Wie zwei unschuldige Kinder im ländlichen Paradies lieben sich der ältere, gehbehinderte Juha und die junge Marja. Bescheiden und zufrieden leben sie in ihrer bäuerlichen Welt. Eines Tages taucht Shemeikka mit seinem Sportwagen auf, der Marja verführt und in den sie sich verliebt. Sie verlässt Juha und geht mit Shemeikka in die Stadt. Dort erweist dieser sich als Zuhälter, der Marja zur Prostitution zwingen will. (…) Schliesslich macht sich Juha nach längerer Zeit der Einsamkeit auf, um sich an Shemeikka zu rächen.
(…) Als Stummfilm in Schwarzweiss hat Kaurismäki dieses einfache Melodram inszeniert. Voller Anspielungen und Zitate aus der Filmgeschichte wird auf die Kraft der Bilder vertraut. Unterstützt durch die Musik sucht der Film sein eigenes Geheimnis zu wahren: das Sehen des Bekannten auf fremde Weise. (…) Juha unterbricht das gewohnte Hörbild und konzentriert die Wahrnehmung allein auf die Sprache der Bilder.» (epd Film, Mai 1999)
«Wir haben die Reinheit des Geschichteerzählens im Dickicht der Wörter verloren. In der Vorbereitungszeit von Juha habe ich etwa hundert Stummfilme gesehen und gemerkt, dass die Leute recht haben, die sagen, dass sich das Kino seit der Einführung des Tonfilms zurückentwickelt hat.» (Aki Kaurismäki, Berlinale Forum 1999)
Drehbuch: Aki Kaurismäki, nach dem Roman von Juhani Aho
Kamera: Timo Salminen
Musik: Anssi Tikanmäki
Schnitt: Aki Kaurismäki
Mit: Sakari Kuosmanen (Juha), Kati Outinen (Marja), André Wilms (Shemeikka), Elina Salo (Shemeikkas Schwester), Outi Mäenpää (Shemeikkas Frau), Ona Kamu (Shemeikkas Frau), Tuire Tuomisto (Shemeikkas Frau), Esko Nikkari (Polizeipräsident)
78 Min., sw, DCP, ohne Dialog