Zur Zeit der Great Depression: Ein älteres Ehepaar muss aufgrund einer Zwangsvollstreckung sein Haus verlassen. Nur widerwillig nehmen die Kinder ihre Eltern auf. Für die Geschwister ist es eine Zwischenlösung. Sie wollen ihre Eltern so schnell wie möglich wieder abschieben.
1938 reagierte der Regisseur Leo McCarey in seiner Dankesrede mit Unverständnis auf den gewonnenen Oscar für The Awful Truth. Er hätte ihn lieber für Make Way for Tomorrow aus dem gleichen Jahr erhalten. Der wurde bei der Preisverleihung jedoch komplett ignoriert und war auch ein finanzieller Misserfolg. Von Regisseuren wie Ford, Renoir, Capra oder Lubitsch hingegen verehrt, diente der Film später als Inspiration für Yasujiro Ozus Tokyo Story. (mk)
«Sein nüchterner Blick macht den Film so kraftvoll. Ruhig, beinahe leidenschaftslos betrachtet er die Situation und, wie sie sich entwickelt. Gleiches lässt sich über Tokyo Story sagen. Die emotionalsten Filme zeigen dir oftmals nur das Geschehen, ohne Anleitung, was man dabei empfinden soll. Es ist bemerkenswert, dass ein derart ehrlicher und unerbittlicher Film 1937 in Hollywood produziert wurde.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 11.2.2010)
«Ich werde meine Begeisterung nie vergessen, als ich den Film das erste Mal sah. Die Vorführung bleibt für mich eines der eindrücklichsten Kinoerlebnisse. Die beinahe magische Art, wie McCarey das Pathos, das einer solchen Geschichte anhaftet, umschifft, triefendes Mitleid, eine herablassende Haltung und moralisierende Sermone vermeidet, liess mich erstarren. Es war, als ob ein Pfeil mich getroffen hätte und in meinem Herz stecken bliebe.» (Bertrand Tavernier, criterion.com, 23.2.2010)
Drehbuch: Viña Delmar, nach einem Roman von Josephine Lawrence und dem Theaterstück von, Helen und Nolan Leary
Kamera: William C. Mellor
Musik: George Antheil, Victor Young
Schnitt: LeRoy Stone
Mit: Beulah Bondi (Lucy Cooper), Victor Moore (Barkley Cooper), Thomas Mitchell (George Cooper), Fay Bainter (Anita Cooper), Porter Hall (Harvey Chase)
92 Min., sw, Digital HD, E/e