«1942. In einem japanischen Kriegsgefangenenlager stehen sich ein britischer Offizier und der Kommandant als Vertreter zweier Kriegskasten und zweier Kulturen gegenüber. Vergangene Schuld, militärischer Ehrenkodex und homoerotische Anziehung bestimmen die Thematik dieses psychologischen Thrillers.» (Lexikon des int. Films)
Furyo erregte schon vor der Premiere Aufsehen durch die Besetzung der Hauptrollen mit den Popstars David Bowie und Ryuichi Sakamoto, deren letzterer auch den Soundtrack komponierte.
«Elegant und durchdringend zugleich nutzt Oshima das androgyne Image seiner beiden Stars zu einer Exploration latenter Homoerotik und Gewalt in beiden Kulturen, zwischen denen er den intellektuellen Offizier Lawrence zum einsichtig-ohnmächtigen Vermittler macht.» (Bernd Kiefer, Reclam-Lexikon Filmregisseure)
«David Bowie spielt in Merry Christmas, Mr. Lawrence einen geborenen Führer und er spielt ihn wie ein geborener Filmstar. Bowies Leinwandpräsenz ist hier wechselhaft und faszinierend, und das scheint ihm mühelos zu gelingen, auch wenn er schlauerweise in jeder Szene etwas anderes macht. Die Ansprüche seiner Rolle mögen mitunter unrealistisch und komplex anmuten, aber Bowie erfüllt sie auf bemerkenswert simple und direkte Weise.» (Janet Maslin, The New York Times, 26.8.1983)
Drehbuch: Nagisa Oshima, Paul Mayersberg, nach dem Roman «The Seed and the Sower» von Laurens Van der Post
Kamera: Toichiro Narushima
Musik: Ryuichi Sakamoto
Schnitt: Tomoyo Oshima
Mit: David Bowie (Maj. Jack «Strafer» Celliers), Tom Conti (Col. John Lawrence), Ryuichi Sakamoto (Capt. Yonoi), Takeshi Kitano (Sgt. Gengo Hara), Jack Thompson (Capt. Hicksley), Johnny Okura (Kanemoto, koreanische Wache), Alistair Browning (De Jong, niederländischer Gefangener), James Malcolm (Celliers’ Bruder), Chris Broun (Celliers als Zwölfjähriger), Takashi Naito (Lt. Iwata)
123 Min., Farbe, DCP, OV/f