«Wenn Traditionen und die kommunikativen Zeichensysteme zweier Kulturen zu verschieden sind, kann eine echte Verständigung im Sinne eines offenen Gedankenaustauschs nur schwer gelingen. (...) Alain Corneau verdeutlicht das in seinem bemerkenswerten Film Stupeur et tremblements nach der autobiografischen Romanvorlage einer jungen Belgierin, die ihre Kindheit in Japan verbrachte und sich seitdem sehnt, wieder in diesem Land leben zu können. Sie findet als junge Erwachsene tatsächlich eine Stelle als Übersetzerin in einem grossen japanischen Wirtschaftsunternehmen, wird dort aber nicht ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt.» (Holger Twele, kinofenster.de, 1.6.2003)
«Man sollte im Kontext zu Lost in Translation von Sofia Coppola Stupeur et tremblements von Alain Corneau sehen oder alternativ den Roman von Amélie Nothomb (dt. bei Diogenes) lesen, die Drehbuchvorlage, um das faszinierend Beängstigende oder sogar Abstossende in der japanischen Kultur aus europäischer (Frauen-)Sicht zu begreifen.» (Ulrike Mattern, jump-cut.de)
Die homoerotisch gefärbte Hassliebe der naiven Belgierin Amélie zu ihrer herrischen japanischen Vorgesetzten Fubuki in Stupeur et tremblements nimmt explizit Bezug auf das Verhältnis der Antagonisten in Nagisa Oshimas Merry Christmas, Mr. Lawrence.
Drehbuch: Alain Corneau, nach dem Roman von Amélie Nothomb
Kamera: Yves Angelo
Musik: Johann Sebastian Bach
Schnitt: Thierry Derocles
Mit: Sylvie Testud (Amélie), Kaori Tsuji (Fubuki), Taro Suwa (Saito), Bison Katanyama (Omochi), Yasunari Kondo (Tenshi), Sokyu Fujita (Haneda), Gen Shimaoka (Unaji)
107 Min., Farbe, 35 mm, Jap/F/d/f