Kongeniale Verfilmung der autobiografischen Comic-Romane der gebürtigen Iranerin Marjane Satrapi. Die Protagonistin und ihre Mutter werden von Chiara Mastroianni und Catherine Deneuve gesprochen.
«1969 geboren, erlebt Satrapi den Übergang von Kindheit zu Erwachsenenalter parallel zum Übergang ihrer Heimat vom Schah via Revolution zum islamischen Staat. Als kluges Schulmädchen für den neuen Iran zu unverblümt und aufmüpfig, wird Satrapi an eine Schule in Wien geschickt, wo sie die Musik und die Männer entdeckt und mit der bürgerlichen Apathie ihrer ‹anarchistischen› Mitschüler hadert. Später lässt sie sich in Paris nieder, und eine Folge von dazwischengeschnittenen Szenen in Farbe, wie sie als Erwachsene am Flughafen Charles de Gaulle über die Vergangenheit nachdenkt, verleiht dem Film seine Off-Stimme und den Eindruck einer Reminiszenz.» (Dave Calhoun, timeout.com, 25.4.2007)
«Persepolis ist keineswegs eine Geschichtslektion oder ein politisches Traktat. In diesem Werk voller menschlicher Wärme stehen vielmehr der Zusammenhalt der Familie und die zunehmenden Gefahren des Lebens im Gottesstaat im Zentrum. In bezaubernder Weise gelingt es dem Film dabei, die Perspektive eines Kindes in ihrer Mischung aus Naivität und Klarsicht zu reproduzieren. Immer wieder kommt es zu Momenten wie Marjanes Fantasiegesprächen mit Gott oder Karl Marx, die zunächst ‹nur› witzig scheinen, plötzlich aber erschreckenden Ernst entfalten – und überaus kluge Einsichten vermitteln.» (Rüdiger Suchsland, artechock.de)
Drehbuch: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud, nach den Comics von Marjane Satrapi
Musik: Olivier Bernet
Schnitt: Stéphane Roche
Mit: Chiara Mastroianni (Marjane), Danielle Darrieux (Grossmutter), Catherine Deneuve (Mutter), Simon Abkarian (Vater), Gabrielle Lopes Benites (Marji), François Jerosme (Anoush), Tilly Mandelbrot (Lali)
96 Min., Farbe + sw, 35 mm, F/d