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Belle de jour
Luis Buñuel (Frankreich/Italien 1967)

Séverine, eine scheinbar glücklich verheiratete, aber unter masochistischen Zwangsvorstellungen leidende Frau aus grossbürgerlichem Milieu, ist plötzlich fasziniert von dem Gedanken, sich zu prostituieren. Heimlich beginnt sie, nachmittags in einem Edelbordell zu arbeiten. Ein Freier aus kriminellem Umfeld verliebt sich in sie, folgt ihr nach Hause und dringt schliesslich gewaltsam in ihren Gesellschaftskreis ein.
«Ein ganz grosser Buñuel und ein Meisterwerk des sadomasochistischen Films, in dem sich Drehbuchautor Jean-Claude Carrière ein Vergnügen aus einer Vielzahl von Anspielungen auf de Sade macht. Die Vermischung von Realität und Fantasien schafft eine traumartige Atmosphäre und vervielfacht die erotische Suggestivkraft dieses Werks, in dem aber alles nur angedeutet wird, so etwa das Kästchen mit dem wunderlichen Gemurmel im Besitz eines asiatischen Freiers. Catherine Deneuve ist auf dem Gipfel ihrer Schönheit.» (Jean Tulard: Guide des films)
Catherine Deneuve antwortete auf die Frage, ob die Rollen in Belle de jour oder in Repulsion, mit denen sie herkömmliche Frauenbilder unterwanderte, Programm waren: «Eher eine Suche. Die instinktive Sehnsucht nach etwas anderem. Nach dem Gegenteil des Erwartbaren. (…) Bei den Dreharbeiten zu Buñuels Belle de jour war ich mir nicht so sicher, wohin er mit der Figur der Séverine wollte. Ich fühlte mich in manchen Szenen ausgestellt und schutzlos. Ich war zutiefst verunsichert. Später wurde mir natürlich klar, dass Belle de jour ein Meisterwerk ist.» (Catherine Deneuve im Gespräch mit Katja Nicodemus, Die Zeit, 17.3.2011)
«Buñuel hat wie kein anderer ihre immense exhibitionistische Potenz, Ursubstanz aller Darstellerei, aktiviert und ausgestellt, schon in Belle de jour und den masochistischen Tagträumen der Bürgersgattin Séverine.» (Peter W. Jansen, Hommage à Catherine Deneuve, Int. Filmfestspiele Berlin 1998)

Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière, nach dem Roman von Joseph Kessel
Kamera: Sacha Vierny
Schnitt: Louisette Hautecœur

Mit: Catherine Deneuve (Séverine Sérizy), Jean Sorel (Pierre Sérizy), Michel Piccoli (Henri Husson), Geneviève Page (Madame Anaïs), Francisco Rabal (Hippolyte), Pierre Clémenti (Marcel), Georges Marchal (Herzog), Françoise Fabian (Charlotte), Maria Latour (Mathilde), Francis Blanche (M. Adolphe), François Maistre (Professor), Macha Méril (Renée Févret)

100 Min., Farbe, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
4.6.2017
20:45
Fr.,
9.6.2017
18:15
Do.,
15.6.2017
20:45