Viggi Störteler, ein Kaufmann und heimlicher Möchtegern-Dichter aus Seldwyla, muss auf Geschäftsreise gehen und nötigt seine Frau Gritli, mit ihm einen poetischen Briefwechsel zu führen. Von diesem Auftrag überfordert, greift Gritli zu einer List: Sie schickt Viggis Briefe in ihrem Namen an den Dorflehrer Wilhelm, der sie prompt feurig erwidert, und seine Ergüsse leitet Gritli wiederum in ihrem Namen Viggi weiter. Aber bald ist Wilhelm heftig in Gritli verliebt, und Viggi durchschaut das Doppelspiel seiner Frau und will sich scheiden lassen.
«Diese weitgehend gelungene, das komödiantische Element betonende Leinwandadaption von Kellers amüsant-versöhnlicher Novelle um den Kampf zwischen Sein und Schein wurde zu einem der grössten Erfolge des ‹alten Schweizer Films›.» (Zoom)
«Die Liebesbriefe weisen ein Merkmal auf, das im Schweizer Filmschaffen quasi inexistent ist: Charme. Max Ophüls, der den Film anlässlich seines kurzen Zürichaufenthalts im Winter 1940/41 visionierte, war entzückt, ‹gerührt und überrascht, dass hier so etwas entstehen konnte›.» (Hervé Dumont: Geschichte des Schweizer Films, Cinémathèque suisse 1987)
Drehbuch: Horst Budjuhn, Kurt Guggenheim, Leopold Lindtberg, Richard Schweizer, nach der Literatursatire aus «Die Leute von Seldwyla» von Gottfried Keller
Kamera: Emil Berna
Musik: Robert Blum
Schnitt: Käthe Mey
Mit: Anne-Marie Blanc (Gritli Störteler), Alfred Rasser (Viggi Störteler), Paul Hubschmid (Wilhelm), Heinrich Gretler (Schulpfleger), Therese Giehse (Marie), Mathilde Danegger (Kätter Ambach), Emil Hegetschweiler (Pfarrer), Elsie Attenhofer (Anneli), Emil Gyr (Beisitzer), Emil Gerber (Beisitzer), Rudolf Bernhard (Apotheker), Adolf Manz (Richter), Schaggi Streuli (früherer Lehrer)
87 Min., sw, DCP, Dialekt/d, ab 6