In einem futuristisch wirkenden Paris sucht Monsieur Hulot nach einem Monsieur Giffard, verpasst ihn aber ständig. Sein Weg kreuzt sich dabei immer wieder mit einer Busreisegruppe, die Paris besucht.
«Jacques Tatis grösster Film (und sein finanzieller Ruin), eine komische Enzyklopädie des modernen Lebens und seiner Architektur, gedreht im ultrabreiten 70mm-Format, um den geometrischen Landschaften von Paris Genüge zu tun. (Um bessere Drehbedingungen zu haben, liess Tati detailversessen ausserhalb der Stadt die riesige, teilweise bewegliche Rekonstruktion ‹Tativille› bauen.) Tati spielt als Monsieur Hulot nur eine Nebenrolle unter vielen. Wirkliche Hauptdarsteller sind die visuellen und tönenden Zeichen der Stadt, anhand derer sich die Menschen orientieren, oft mit absurdem Resultat. Play Time ist wie ein Musikstück konstruiert, eine phänomenologische und perfektionistische Symphonie der Grossstadt, die freilich deren Dissonanzen nicht verschweigt.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum, Mai 2017)
«Der Einfluss von Play Time auf Filmemacher wie Wes Anderson, Roy Andersson, Aki Kaurismäki und sogar Pedro Almodóvar wird klar, wenn man sich über den Detailreichtum der einzigartigen Welt von Tati Gedanken macht. Obwohl der Humor in diesem Film zurückhaltend ist, finden sich darin einige fantastische und wunderbar einfache Witze. Während sich der Film dem Ende zuneigt, weichen die Geraden und Farbschemata, alle Grau-, Silber- und Blautöne, um einer freudigeren Anarchie Platz zu machen. Genial.» (Dave Calhoun, Time Out, 4.11.2014)
Drehbuch: Jacques Tati, Jacques Lagrange, Art Buchwald
Kamera: Jean Badal, Andréas Winding
Musik: Francis Lemarque
Schnitt: Gérard Pollicand
Mit: Jacques Tati (Monsieur Hulot), Jack Gauthier (Fremdenführer), John Abbey (Mr. Lacs), Valérie Camille (seine Sekretärin), Billy Kears (Schultz), Rita Maiden (seine Begleiterin), Barbara Dennek (junge Ausländerin), Reinhard Kolldehoff (deutscher Direktor)
123 Min., Farbe, DCP, F, ab 6