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Rotes Kornfeld
(Hong Gaoliang)
Zhang Yimou (China 1987)

Nach Kurzgeschichten des 2012 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Schriftstellers Mo Yan erzählt der Film am Beispiel einer verschacherten jungen Frau, die ihr Liebesglück in die eigenen Hände nimmt, vom Leben, der Vitalität und dem Leiden der ländlichen Bevölkerung Nordchinas in den zwanziger und dreissiger Jahren.
Erfolge als Kameramann ebneten dem an der Filmakademie Peking ausgebildeten Zhang Yimou den Weg zu seiner ersten Regiearbeit, die in Berlin 1988 den Goldenen Bären gewann und dem chinesischen Spielfilm international einen neuen Stellenwert verschaffte.
«Während sich die Geschichte entfaltet, weichen die hellen Töne den dunklen und der Humor den Schrecken, die mit der japanischen Okkupation verbunden sind. Zhang füllt die Scope-Leinwand mit üppigen, sinnlichen Bildern, die leuchten und das bäuerliche Leben feiern. (...) Schauspieler, Musik und Farben werden in zutiefst expressionistischem Stil eingesetzt.» (Wally Hammond, Time Out Film Guide)
«Farbe ist in diesem Film wie ein liquides Etwas, das alle Filmkörper durchdringen zu vermögen scheint, sogar das Zelluloid selbst. Das saftige Grün des Sorghumhirsefeldes, in dem Gong Li von ihrem Verehrer und zukünftigen zweiten Ehemann ent- und verführt wird, flirrt und schwimmt, hebt und senkt sich in Slow Motion oder zerfasert zur grünen Fläche, an der die Kamera vorbeirauscht, um Gong Li in Rot zu verfolgen. Überhaupt: Nicht nur Gong Lis Anzug ist rot, ganze Kadrierungen von Nahaufnahmen ihres Gesichts tauchen sich immer wieder ins sonnengefärbte Gegenlicht. Farbe wird aber auch nahezu synästhetisch erfahrbar gemacht, wenn das Spiel einer chinesischen Flöte sich zum roten Schleier, zum roten Sonnenuntergang hinzugesellt. Farbe entflieht der Materialität des Filmbildes, verwischt die Grenze zur Lichttonspur. Durchdringt und überwindet.» (Julian Bauer, schnitt.de)

Drehbuch: Chen Jianyu, Zhu Wei, Mo Yan, nach dem Roman von Mo Yan
Kamera: Gu Changwei
Musik: Zhao Jiping
Schnitt: Du Yuan

Mit: Gong Li (Nine, meine Grossmutter), Jiang Wen (Yu, mein Grossvater), Teng Rujun (Onkel Luohan), Liu Ji (Douguan, mein Vater), Qian Ming (Nines Vater), Ji Chunhua (Bandit Sampao), Zhai Chunhua (Huer)

92 Min., Farbe, 35 mm, OV/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
23.10.2017
18:15
Do.,
26.10.2017
21:00
Di.,
31.10.2017
18:15