Marcello, ein Sensationsreporter, ist stets auf der Jagd nach den Geheimnissen der römischen High Society – allmählich bekommt er Zweifel an dem süssen und flüchtigen Schein seines nachtschwärmerischen Daseins.
«La dolce vita ist ein vielschichtiges Stadtporträt, das einige typische Lebensbereiche der Grossstadt Rom beschreibt – verbunden durch die Figur, Marcello, der als Journalist, Berichterstatter und oft involvierter Zeuge fungiert, gleichzeitig ein Mann, der ein wesentlicheres Dasein anstrebt. Doch gerade dies gelingt ihm nicht, seine eigene Schwäche korrumpiert ihn, und unweigerlich verfällt er einer moralischen Dekadenz, aus der er sich selbst nie wird hinaushelfen können. Um ihn herum ist Lärm und Geschwätz – am Ende ist er Teil dieser Welt der aufgedonnerten, sensationslüsternen, haltlosen Tagediebe geworden.» (Thomas Koebner: Federico Fellini, et+k 2010)
«La dolce vita ist einer der weitsichtigsten Filme aller Zeiten und löst heute ein anderes Repertoire von Schlagwörtern aus als in den frühen sechziger Jahren. (…) Die Zeit hat Themen freigesetzt, die heutige Dilemmas hervorheben, die 1960 noch gar keine Tragweite hatten. Unübersehbar nimmt der Film unsere Obsession mit dem Verlust der Privatsphäre und dem Aufstieg der virtuellen Realität vorweg, das Abstumpfen der Sinne und die Technologieabhängigkeit, die Korruption der Medien, die Gier nach Ruhm.» (Gary Giddins, criterion.com)
Drehbuch: Federico Fellini, Tullio Pinelli, Ennio Flaiano, Brunello Rondi
Kamera: Otello Martelli
Musik: Nino Rota
Schnitt: Leo Catozzo
Mit: Marcello Mastroianni (Marcello Rubini), Anita Ekberg (Sylvia), Anouk Aimée (Maddalena), Yvonne Furneaux (Emma), Alain Cuny (Steiner), Annibale Ninchi (Marcellos Vater), Adriano Celentano (Sänger), Lex Barker (Robert), Valeria Ciangottini (Paola), Laura Betti (Laura), Magali Noël (Fanny), Nadia Gray (Nadia)
178 Min., sw, Digital HD, I/d, J/14