«Gnadenlos brennt die Sonne auf alle nieder, die die Sonora-Wüste zwischen Mexiko und den USA durchqueren. Neben den wenigen Menschen, die hier leben, sind es offizielle und selbsternannte Grenzschützer und die ärmsten der undokumentierten Einwanderinnen und Einwanderer, denen kein anderer als dieser lebensgefährliche Weg bleibt. Der Horizont scheint in unendlicher Weite, tödliche Gefahren lauern überall. Am besten bewegt es sich im Dunkel der Nacht; tagsüber lassen Hitze und Sonneneinstrahlung Tiere und Menschen verenden. Ihre Spuren und Hinterlassenschaften lagern sich ab, verblassen, verwittern und schreiben sich in die Topografie der Landschaft ein; so ist das Abwesende anwesend in ständiger Gleichzeitigkeit von Leben und Tod, Schönheit und Grauen, feindlichem Licht und sternfunkelnder, verheissungsvoller Nacht.» (Katalog Berlinale, Forum 2017)
«Die erste Zusammenarbeit zwischen dem Film- und Tonkünstler Bonnetta und dem Filmemacher/Anthropologen Sniadecki ist ein lyrischer und hochaktueller Film. (...) Die eindringlichen 16-mm-Bilder der unnachgiebigen Landschaft und der menschlichen Spuren in ihr werden ergänzt von einem filigranen Soundtrack aus verwobenen Klängen und mündlichen Zeugnissen. Dringlich, aber nie didaktisch lässt El mar la mar dieses symbolisch belastete Terrain in lebendigen sinnlichen Details Gestalt annehmen und eröffnet damit neue Möglichkeiten für den politischen Dokumentarfilm.» (New York Film Festival, 2017)
Drehbuch: Joshua Bonnetta, J. P. Sniadecki
Kamera: Joshua Bonnetta, J. P. Sniadecki
Schnitt: Joshua Bonnetta, J. P. Sniadecki
94 Min., Farbe, DCP, OV/d