Russland 1905: Das jüdische Mädchen Hanne-Liebe wächst inmitten revolutionärer Unruhen in einer Kleinstadt auf. Als der Nachbarsjunge Fedja sie in der Schule denunziert, flieht sie nach St. Petersburg zu ihrem zum Christentum konvertierten Bruder Jakow, einem angesehenen Anwalt. In der Stadt trifft sie auf den Studenten Sascha, der in revolutionären Kreisen verkehrt und bald von einem verkappten Regierungsagenten verraten wird. Als Hanne-Liebe und Jakow zu ihrer im Sterben liegenden Mutter heimkehren, wird ihr Dorf gerade vom selben Agenten zum Pogrom gegen die «Ungläubigen» aufgehetzt.
«Dreyer hat 1921 mit russischen Flüchtlingen in Berlin gedreht, dabei auch viele Gespräche mit ihnen geführt, dazu Fotografien und Bücher studiert. So atmen die Landschaftsaufnahmen, die Genre- und Massenszenen eine ungewöhnliche Authentizität. Zugleich entfaltet sich ein beklemmendes Szenario von Aufgeregtheit, Fanatismus und Rassenhass, das schon auf kommende Exzesse vorausweist.» (Andreas Hauff, nmz.de, 3.7.2011)
Drehbuch: Carl Theodor Dreyer, nach dem Roman von Aage Madelung
Kamera: Friedrich Weinmann
Musik: Ronen Thalmay
Mit: Polina Piechowska (Hanne-Liebe Segal), Wladimir Gaidarow (Jakow Segal), Adele Reuter-Eichberg (Frau Segal), Johannes Meyer (Rylowitsch), Thorleif Reiss (Alexander «Sascha» Krasnow), Richard Boleslawski (Gawrik «Fedja» Suchowerski), J. N. Duwan-Torzow (Vater Suchowerski, russischer Kaufmann), Sylvia Torf (Zipe), Hugo Döblin (Abraham, ihr Mann), Iwan Bulatoff (alter Bauer)
99 Min., sw, DCP, Stummfilm, dän + d Zw'titel