1623: Nach langer Zeit kehrt Martin, der Sohn des Dorfpfarrers Absalon, heim und verliebt sich prompt in dessen zweite Ehefrau Anne, deren Mutter einst der Hexerei bezichtigt wurde. Martin beginnt ein leidenschaftliches Verhältnis mit seiner jungen Stiefmutter, doch als bald darauf der Pfarrer stirbt, drängt sich die Frage auf, ob auch Anne eine Hexe ist.
«Dreyer bleibt diesbezüglich klugerweise ambivalent und konzentriert sich lieber auf die starken, irdischen Emotionen Angst und Liebe: die grimmigen, grauen Verhörräume (…) verkörpern ersteres, plätschernde Bäche und sonnengesprenkelte Wiesen letzteres. Auf fast schon paradoxe Weise evoziert Dreyer die Seele durch die physische Welt; das Ergebnis ist ein Meisterwerk: Das langsame, bedächtige Tempo und die nüchternen Bilder erzeugen eine fast unerträgliche emotionale Intensität.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Carl Theodor Dreyer, Poul Knudsen, Mogens Skot-Hansen, nach dem Theaterstück «Anne Pedersdotter» von Hans Wiers-Jenssen
Kamera: Karl Andersson
Musik: Poul Schierbeck
Schnitt: Anne Marie Petersen, Edith Schlüssel
Mit: Thorkild Roose (Absalon Pederssøn, Priester), Lisbeth Movin (Anne Pedersdotter, Absalons Frau), Sigrid Neiiendam (Merete, Absalons Mutter), Preben Lerdorff Rye (Martin, Absalons Sohn aus erster Ehe), Anna Svierkier (Herlofs Marte), Albert Høeberg (Bischof), Olaf Ussing (Laurentius), Preben Neergaard (Schreiber)
98 Min., sw, DCP, Dän/d