Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin werden als ästhetisches Schauspiel von mythischen Dimensionen dargestellt.
Nach Triumph des Willens (1935) ist dies der zweite gross angelegte Dokumentarfilm Leni Riefenstahls im Auftrag und zum Ruhme des nationalsozialistischen Regimes.
«Die Nazis wollten keine gewöhnliche Dokumentation, sondern ein cineastisches Monument. Dazu boten sie der Regisseurin traumhafte Arbeitsbedingungen. (…) Riefenstahl sprengte mit ihrem Olympiafilm das Genre des Dokumentarfilms. Ihre Schnittfolge reicht bis in die Videoclips der Gegenwart. (…) Die totale Verherrlichung des Körpers war ihr Programm. Und in diesem Punkt trafen sich die Herrenmenschen und die Schönheitsfaschistin. Der Faszination, die von ihren Bildern ausging, tat dies keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Die Liste der Verehrer wurde länger und länger: ‹Sie war die beste Regisseurin, die jemals lebte. Um das zu erkennen, muss man nur ihre Olympia-Filme ansehen.› Zu diesem Superlativ griff Quentin Tarantino. (…) ‹Riefenstahls Werk ist nicht durchgängig faschistisch und wohl auch nicht durchgängig grossartig. In seinen besten wie seinen schlechtesten Seiten allerdings wirkt es fort wie wenig andere›, so Riefenstahl-Experte Rainer Rother. (…) In den USA hatte Susan Sontag schon früher der Regisseurin den Weg zur Salonfähigkeit geebnet: ‹Leni Riefenstahls Filmgenie bewirkte, dass der ‹Inhalt› – wenn auch vielleicht gegen ihre eigene Absicht – eine rein formale Rolle spielt.›» (Stefan Osterhaus, deutschlandfunk.de)
Gesamtdauer: 247 Min.
Drehbuch: Leni Riefenstahl, Willy Zielke (Prolog)
Kamera: Walter Frentz, Guzzi Lantschner, Kurt Neubert u.v.a.
Musik: Herbert Windt
Schnitt: Leni Riefenstahl, Willy Zielke (Prolog), Max Michel, Guzzi Lantschner, Johannes Lüdke, Arnfried Heyne
121 Min., sw, DCP, OV