Seit Jahren arbeitet Sy unermüdlich im Fotolabor eines grossen Supermarkts. Niemand ahnt, dass der Einzelgänger über die Fotos, die durch seine Hände gehen, sehr intensiv am Leben seiner Kunden teilnimmt. Zur Familie seiner hübschen Kundin Nina Yorkin hat Sy ein besonders enges Verhältnis: Seit Jahren hat er ihre Fotos heimlich kopiert und bei sich zu Hause aufgehängt. Als Ninas Bilderbuch-Ehe in eine Krise gerät, reift in Sy ein mörderischer Plan.
«Robin Williams’ Porträt eines gestörten Niemand, dem noch die Träume genommen werden, ist hypnotisch. (…) Dass er ein Verbrecher ist, ein sentimentaler Psychopath, steht für das Publikum sogleich fest, denn der Anfang nimmt das Ende vorweg. (…) One Hour Photo ist das Protokoll eines Amoklaufs, einer Rache an der bürgerlichen Heuchelei. Dabei bleibt Mark Romaneks Kinodebüt abstrakt, wo das – heimliche – Vorbild, Taxi Driver, einen Schlächter feierte. (…) Satirisch überspitzt der Werbefilmer Romanek den unmenschlichen Uniformismus des Kaufhauses ebenso wie den Glamour-Lifestyle im Haus der Yorkins.» (Andreas Maurer, NZZ, 6.12.2002)
Drehbuch: Mark Romanek
Kamera: Jeff Cronenweth
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek
Schnitt: Jeffrey Ford
Mit: Robin Williams (Sy Parrish), Connie Nielsen (Nina Yorkin), Michael Vartan (Will Yorkin), Dylan Smith (Jakob Yorkin), Erin Daniels (Maya Burson), Paul Hansen Kim (Yoshi Araki), Lee Garlington (Kellnerin), Gary Cole (Bill Owens), Marion Calvert (Mrs. Von Unwerth), David Moreland (Mr. Siskind)
96 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f