Bob Dylan tritt in I’m Not There gleich sechsfach in Erscheinung: Als 11-jähriger Singer-Songwriter reist er Ende der 50er Jahre durchs Land, mit 19 ist er ein scharfzüngiger Poet, wenig später ein erfolgreicher Folk-Troubadour im pulsierenden Greenwich Village. Kaum als Stimme einer neuen Generation gefeiert, erfindet er sich als Bandleader neu. Er reüssiert als Schauspieler, scheitert als Familienvater, gerät als christlicher Prediger in Vergessenheit und taucht als Outlaw im Hinterland von Missouri wieder auf.
«Mit dem sechsfachen Dylan hat Todd Haynes nicht bloss eine bestechende Form gefunden, diesen notorisch widerspenstigen Künstler ins Kino zu übersetzen, ohne ihn auf irgendeine halbwahre Essenz zu reduzieren oder nur biografische Stationen abzuklappern. Noch beeindruckender ist, wie souverän er auf seiner Reise durch den Dylan-Kosmos zwischen den Zeiten und Orten wechselt und dabei immer neue Stile anprobiert. (...) Ein Trip durch ein wucherndes Geflecht aus Leben, Werk und Mythos einer Ikone, die nie Ikone sein wollte.» (Florian Keller, Tages-Anzeiger, 6.9.2007)
Drehbuch: Todd Haynes, Oren Moverman
Kamera: Edward Lachman
Schnitt: Jay Rabinowitz
Mit: Christian Bale (Jack/Pastor John), Cate Blanchett (Jude), Marcus Carl Franklin (Woody), Richard Gere (Billy), Heath Ledger (Robbie), Ben Whishaw (Arthur), Charlotte Gainsbourg (Claire), David Cross (Allen Ginsberg), Bruce Greenwood (Keenan Jones), Julianne Moore (Alice), Michelle Williams (Coco Rivington), Kris Kristofferson (Erzähler)
135 Min., Farbe + sw, 35 mm, E/d/f