In einer sizilianischen Kleinstadt wird ein Bauunternehmer auf offener Strasse ermordet. Ein weiterer Mann, der sich zum Zeitpunkt des Mordes in der Nähe befand, verschwindet. Als Capitano Bellodi, ein von Norditalien nach Sizilien versetzter Polizist, bei seinen Ermittlungen Zeugen befragt, sagen diese nichts: Für sie ist Bellodi bloss ein Fremder aus dem Norden, der die Omertà, die Schweigepflicht der Mafia, entweder begreifen und fortan respektieren oder irgendwann an seiner Uneinsichtigkeit sterben wird. Aus ähnlichen Gründen wurde auch dieser Mord begangen: Der Mann wollte einfach nicht verstehen, dass alles schon entschieden ist, wenn das organisierte Verbrechen mit einem Geschäfte machen will.
Claudia Cardinale spielt die Ehefrau des Verschwundenen. «Il giorno della civetta lässt uns eine Cardinale wiederentdecken, die wir seit La ragazza con la valigia und La ragazza di Bube nicht mehr gesehen haben: angespannt, wild, würdevoll und feige zugleich; Symbol für die vielen sizilianischen Witwen und Mütter und Waisen, die gelähmt sind von einem Schmerz, über den sie nicht reden können, den sie verbergen wie eine Schuld.» (Don Claudio Sorgi, L’Osservatore Romano)
Drehbuch: Damiano Damiani, Ugo Pirro, nach dem Roman von Leonardo Sciascia
Kamera: Tonino Delli Colli
Musik: Giovanni Fusco
Schnitt: Nino Baragli
Mit: Franco Nero (Polizeihauptmann Bellodi), Claudia Cardinale (Rosa Nicolosi), Lee J. Cobb (Don Mariano Arena), Serge Reggiani (Parrinieddu), Nehemiah Persoff (Saro Pizzuco), Gaetano Cimaroso (Macchica, genannt Zecchinetta), Laura De Marchi (Marianos Tochter)
100 Min., Farbe, 35 mm, I/e