«Da das Leben in dieser Gesellschaft bestenfalls furchtbar öd ist und kein Aspekt der Gesellschaft für Frauen irgendwie von Belang, bleibt Frauen mit Bürgersinn, Pflichtbewusstsein und einem Drang nach Nervenkitzel nichts anderes übrig, als die Regierung zu stürzen, das Finanzsystem abzuschaffen, die vollständige Automation einzurichten und das männliche Geschlecht zu vernichten.» Also sprach die Feministin und Möchtegern-Dramatikerin Valerie Solanas, die am 3. Juni 1968 den ursprünglich von ihr verehrten Künstler Andy Warhol niederschoss.
«Mary Harron gelingen in ihrem Film zwei bemerkenswerte Dinge: Sie macht Solanas fast sympathisch und manchmal anrührend und lustig, und sie zeichnet ein vernichtendes und überzeugendes Porträt der ‹Factory›. Warhol erscheint als ein Mann, dessen gesamtes Wesen sich in seinem losgelösten, abwesenden Blick zu konzentrieren scheint. (…) Lili Taylor spielt Solanas als verrückt, aber nicht wirklich irrational. Sie verleiht der Figur Mumm, Ironie und einen gewissen heldenhaften Mut.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 17.5.1996)
Drehbuch: Mary Harron, Daniel Minahan
Kamera: Ellen Kuras
Musik: John Cale
Schnitt: Keith L. Reamer
Mit: Lili Taylor (Valerie Solanas), Jared Harris (Andy Warhol), Stephen Dorff (Candy Darling), Martha Plimpton (Stevie), Lothaire Bluteau (Maurice Girodias), Danny Morgenstern (Jeremiah Newton), Michael Imperioli (Ondine), Reg Rogers (Paul Morrissey), Coco McPherson (Brigid Berlin), Donovan Leitch (Gerard Malanga), Tahnee Welch (Viva), Craig Chester (Fred Hughes)
103 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f