«Es beginnt stiefeltief im Dreck, als der verschuldete Depp Chris Smith mit seinem Voll-Proll-Papa Ansel einen Plan ausheckt, um seine Mama zu ermorden und an deren Lebensversicherung zu gelangen. Sie heuern Killer Joe Cooper an, einen Auftragsmörder, der für die vorgeschlagenen Ratenzahlungen des Duos nur Spott übrig hat – bis er beschliesst, dass Chris’ liebenswert bekloppte Schwester Dottie ihm als Belohnung genügt.
Der Mord dient hauptsächlich als Katalysator, der Joe erlaubt, sich ins Leben der anderen Figuren einzuschleichen wie eine Kombination aus dem Dämon Pazuzu in The Exorcist und Terence Stamps verführerischem Hausgast in Teorema. Er ist ein Psychotiker und Psychoanalytiker erster Sahne, der nicht gehen will, bis er das letzte Quäntchen moralischer Verdorbenheit dieser kaputten Familie entblösst hat. Jeder der Darsteller geniesst sichtlich das unverfroren reisserische Material von Letts und Friedkin, und besonderes Verdienst gebührt Gina Gershon als Ansels schäbig-manipulativer Gespielin (ihren Part bei der makabersten Einlage von Product-Placement in diesem Film werden Sie nicht so schnell vergessen). Die eigentliche Offenbarung ist aber McConaughey. Mit Sensemann-Schritt und Schlitzer-Blick lässt er jeden von Letts’ plastisch-schaurigen Sätzen auf der Zunge zergehen, als enthielten sie ewige Weisheiten. Der grausige, grossartige Witz dabei ist natürlich, dass Joe die Inkarnation des Nichts ist. Und nur selten hat der Blick in den Abgrund so viel Laune gemacht.» (Keith Uhlich, timeout.com, 23.7.2012)
Drehbuch: Tracy Letts, nach seinem Theaterstück Tracy Letts
Kamera: Caleb Deschanel
Musik: Tyler Bates
Schnitt: Darrin Navarro
Mit: Matthew McConaughey (Killer Joe Cooper), Emile Hirsch (Chris Smith), Thomas Haden Church (Ansel Smith), Gina Gershon (Sharla Smith), Juno Temple (Dottie Smith), Marc Macaulay (Digger Soames)
102 Min., Farbe, Digital HD, E/d