Die junge Sängerin Cléo ist fest davon überzeugt, an Krebs erkrankt zu sein. Bis zu ihrem Arzttermin und der Diagnose sind es jedoch noch zwei Stunden, die sie überbrücken muss. Rastlos streift Cléo durch die Strassen von Paris. In einem Park begegnet sie einem jungen Soldaten, der kurz vor dem Kriegseinsatz in Algerien steht.
In Cléo de 5 à 7 zeigt Agnès Varda die Wartezeit ihrer Protagonistin in Echtzeit, mit im Bild eingeblendeten Zwischenzeiten. Mit diesem Film gelang Varda der internationale Durchbruch.
«Cléo de 5 à 7 ist eigentlich der erste Film über Emanzipation. Aber er behandelt das Thema nicht kämpferisch und ‹männerfeindlich›, sondern schön, klug, elegant. Denn die französische Frau, so sah es Varda (...), ist dandyhaft in sich gekehrt und selbstgenügsam. Sie strolcht herum, vollendet elegant. Sie wirkt schmollend oder zerstreut, geht lakonisch an Schaufenstern und Menschenvorbei und schweift durch Parks.» (Patrick Straumann, NZZ, 31.7.2017)
«Der Film ist auch der Spiegel der Stadt in einem präzisen Moment: ihrer Mode, ihrer Cafés, der politischen Stimmung zwischen Existenzialismus und Algerienkrieg.» (Katja Nicodemus, Die Zeit, 11.9.2009)
Drehbuch: Agnès Varda
Kamera: Paul Bonis, Alain Levent, Jean Rabier
Musik: Michel Legrand
Schnitt: Pascale Laverrière, Janine Verneau
Mit: Corinne Marchand (Cléo), Antoine Bourseiller (Antoine), Michel Legrand (Bob, der Pianist), Dorothée Blanck (Dorothée), Dominique Davray (Angèle), José Luis de Villalonga (Cléos Liebhaber), Jean-Luc Godard (Schauspieler im Stummfilm), Anna Karina (Schauspielerin im Stummfilm), Eddie Constantine (Schauspieler im Stummfilm)
90 Min., sw, DCP, F/d, 12 J