Der erste und surrealste Teil von Bergmans Fårö-Trilogie, in der Liv Ullmann und Max von Sydow jedes Mal ein anderes Paar spielen und das Gefangensein des Menschen in seinen Fantasien, Ängsten und Hoffnungen durchdeklinieren, ist «eine brillante Horror-Fantasie über einen verschwundenen Künstler, der nur ein Tagebuch hinterlassen hat. Durch Letzteres bewegen wir uns in Rückblenden und sehen eine klassisch Bergmansche Fallgeschichte über einen Künstler, der von der Dunkelheit, seinen Dämonen und den Geschöpfen seiner Einbildung verfolgt und allmählich zerstört wird. Das tentakelartige Wachsen dieser Obsession wird mit der Bergman auszeichnenden Virtuosität als faszinierender Strom von surrealen, expressionistischen und handfesten Horrorszenen gestaltet. (...) Am Ende steht der ausgewachsene Alptraum einer Soiree beim Schlossherrn der Insel, bei der sich der Schauplatz nach und nach in Draculas Schloss verwandelt und seine Bewohner zu Werwölfen und Vampiren werden. (...) Ist der Künstler Meister seiner Dämonen oder wird er von ihnen besessen? So fragt der Film nach der Natur der Kreativität und gibt ein bemerkenswertes Gegenstück zu Persona ab.» (Tom Milne, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Lars Johan Werle
Schnitt: Ulla Ryghe
Mit: Liv Ullmann (Alma), Max von Sydow (Johan Borg), Erland Josephson (Baron von Merkens), Gertrud Fridh (Corinne von Merkens), Ingrid Thulin (Veronika Vogler), Georg Rydeberg (Archivar Lindhorst), Ulf Johansson (Kurator Heerbrand), Gudrun Brost (die alte Frau von Merkens), Bertil Anderberg (Ernst von Merkens)
89 Min., sw, DCP, Schwed/d