Nach Bergmans kühnen Dramen der sechziger Jahre mit der Glaubens- und der Fårö-Trilogie und dem Meisterwerk Persona markiert der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schreie und Flüstern den Beginn der letzten Dekade seines filmischen Schaffens.
«Drei Schwestern und eine Bedienstete: In einem Landhaus wartet die krebskranke Agnes auf den Tod. Sie wird vom Dienstmädchen Anna gepflegt, während die Schwestern Karin und Maria, die mit ihren Ehemännern angereist sind, tief in die eigenen Probleme verstrickt sind. (...) Die Frauen sind Gefangene des Interieurs, in dem sich eine puritanische Gesellschaft ihre Form gibt: Standuhren, Reifröcke, Paravents. Nur die Dienerin Anna hat die Vision eines anderen Zustands.» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, 1/2004)
«Der Film ist gekennzeichnet durch die Dominanz der Farbe Rot in den Innenszenen: ein Hinweis darauf, dass der Salon vielleicht metaphorisch für das Innenreich der Seele gemeint ist. (…) Bergmans Meisterschaft zeigt sich in der Knappheit und in der Verdichtung jeder einzelnen Szene, jedes Bildes.» (Ulrich Gregor: Geschichte des Films ab 1960, München 1978)
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Frédéric Chopin, Johann Sebastian Bach
Schnitt: Siv Lundgren
Mit: Harriet Andersson (Agnes), Ingrid Thulin (Karin), Liv Ullmann (Maria/Marias Mutter), Kari Sylwan (Anna), Erland Josephson (David, der Arzt), Anders Ek (Pastor Isak), Henning Moritzen (Joakim), Inga Gill (Tante Olga), Georg Arlin (Frederik)
91 Min., Farbe, DCP, Schwed/d