1988 zerstörte eine gigantische Explosion Tokio, 2019 erschüttern Gewalt und Chaos das wieder aufgebaute Neo-Tokio: In den Strassen gibt es Proteste und Tumulte, Motorradgangs bekriegen sich bis aufs Blut. Die beiden Jugendlichen Kaneda und Tetsuo gehören einer dieser Gangs an. Auf einer Fahrt durch die Nacht kollidiert Tetsuo mit einem seltsam greisenhaften Jungen und entwickelt daraufhin übernatürliche Fähigkeiten.
Katsuhiro Otomos Akira ist die Verfilmung seiner Manga-Serie, die ab 1982 erschien und zeigte, wie man sich in Japan die Postapokalypse vorstellte. Das Werk markiert einen Meilenstein sowohl in der Geschichte der Mangas wie des Animes.
«Otomo verbindet die apokalyptische Szenerie genial mit der Wut unzufriedener Teenager. (...) Am stärksten kommt in Akira die Angst der Gesellschaft vor ihrer Jugend zum Ausdruck – sie ist wild, unkontrollierbar, chaotisch. Tetsuo ist der ultimative entnervte Jugendliche, der genug Macht hat, seinen Weg mit Leichen zu pflastern. Und sowohl Regierung als auch Armee haben mit gutem Grund eine schreckliche Angst vor dem in der Kindheit stecken gebliebenen Akira. Hier wütet die Jugend in einer Orgie der Zerstörung, und sicher spielen Erinnerungen an die Atombomben des Zweiten Weltkriegs und kollektive Vernichtungsängste eine grosse Rolle.» (Adisakdi Tantimedh, in: 1001 Filme, Ed. Olms, 2012)
«Akira war mehr als nur ein grossartiger Film – er war ein Phänomen. (...) Angeführt von Akira, zeigten Animes, was Animation sein konnte: brutal, aggressiv, radikal stilisiert, nachdenklich – und vor allem erwachsen.» (Phil Hoad, The Guardian, 10.7.2013)
Drehbuch: Katsuhiro Otomo, Izo Hashimoto, nach dem Manga von Katsuhiro Otomo
Kamera: Katsuji Misawa
Musik: Shoji Yamashiro
Schnitt: Takeshi Seyama
Mit: Nozomu Sasaki (Tetsuo), Mitsuo Iwata (Kaneda), Taro Ishida (Oberst Shikishima), Mizuho Suzuki (Doktor Onishi), Mami Koyama (Kei), Masaaki Okura (Yamagata), Tessho Genda (Ryu), Hiroshi Otake (Nezu), Yuriko Fuchizaki (Kaori)
124 Min., Farbe, Digital HD, Jap/d