Irgendwo zwischen Himmel und Erde: Hier werden in einer Filmwerkstatt die Lieblingserinnerungen der frisch Verstorbenen nachgestellt. Zwei Tage haben sie Zeit, sich für einen einzigen Moment ihres Lebens zu entscheiden, den sie für die Ewigkeit bewahren wollen. Was bleibt vom gelebten Leben? Das ist die zentrale Frage dieser cineastischen Versuchsanordnung.
«After Life basiert auf Hunderten von Interviews mit Leuten, die Hirokazu Kore-eda nach ihrer schönsten Erinnerung befragte. (…) Kore-eda gelingt es, ganz nebenbei die ganz grossen Fragen des Lebens zu stellen. Es geht um Ehrlichkeit, um Verantwortung, um das, was ich gemacht habe aus meinem Leben, und wie ich dazu stehe. (…) After Life ist ein überwältigend kluger, ein hoch philosophischer Film. Er verliert nie die Realität aus den Augen und bricht sie zugleich – weil er sie aus einem Zwischenreich betrachtet, aus der Welt der melancholischen Engel.» (Christina Tilmann, Der Tagesspiegel, 10.4.2003)
«Die Genialität des Films liegt vor allem in seiner Art, verschiedene Formen und Materialien zu einem organischen Ganzen zu verknüpfen. Die Vorstellung, dass uns nach unserem Tod eine Behörde erwartet, ist ja nicht neu (der Alternativtitel des Films, Wonderful Life, spielt direkt auf Capra an), aber Kore-eda verwendet dieses Bild auf völlig neue Weise: Er verwebt Fiktion und Realität, und beide gewinnen in der wechselseitigen Beziehung eine andere Qualität.» (Tony Rayns, Sight & Sound, 10/1999)
Drehbuch: Hirokazu Kore-eda
Kamera: Masayoshi Sukita, Yutaka Yamasaki
Musik: Yasuhiro Kasamatsu
Schnitt: Hirokazu Kore-eda
Mit: Arata (Takashi Mochizuki), Erika Oda (Shiori Satonaka), Susumu Terajima (Satoru Kawashima), Takashi Naito (Takuro Sugie), Hisako Hara (Kiyo Nishimura), Taketoshi Naito (Ichiro Watanabe), Kei Tani (Kennosuke Nakamura), Toru Yuri (Gisuke Shoda), Yusuke Iseya (er selbst), Kazuko Shirakawa (Nobuko Amano), Kyoko Kagawa (Kyoko Watanabe)
118 Min., Farbe, 35 mm, Jap/d/f