«Die Figuren werden einzeln eingeführt, wie sie mit mulmiger Miene in einem Boot schaukeln, dieweil der alte Seebär am Ruder ein gigantisches Sandwich verzehrt. Formelle Vorstellungen finden statt nach ihrer Ankunft in einem abgelegenen Herrenhaus auf einer Insel – Vertreter des Rechts und der Medizin, ein Ermittler und eine vornehme Dame, der tattrige alte General und der Salon-Schnorrer sowie ein junges naives Paar. Jede und jeder von ihnen hat den Tod anderer Menschen auf dem Gewissen, verkündet orakelhaft eine Schallplatte, und sie sollen nach dem Muster eines Kinderreims hingerichtet werden. Ein nobles Ensemble in schicker Kleidung, das der Reihe nach ins Gras beisst – mehr ist eigentlich nicht dabei, und so packt René Clair Agatha Christie an wie das Kabinettstück eines Zauberkünstlers, das an Magrittes Pfeife erinnert. Der vorherrschende Standpunkt ist derjenige einer eiskalt gefassten Rächerpsyche, und das Intrigenspiel beruht auf drolligem Voyeurismus: Wenn eine Figur durch ein Schlüsselloch späht, fährt die Kamera hindurch und durch ein weiteres, bis der Marx-Brothers-mässige Witz klar wird. (Der Butler schätzt die Situation klar ein, als man ihn nach dem Abendmenu fragt: ‹Nur kaltes Fleisch, Sir.› (...) Ein straffer Mechanismus mit Selbstaufzug, hermetisch und herzlos, eine Erleichterung nach den zuckersüssen Hexen und Geistern in Clairs amerikanischen Filmen.» (Fernando F. Croce, cinepassion.org)
Drehbuch: Dudley Nichols, nach dem Roman von Agatha Christie
Kamera: Lucien N. Andriot
Musik: Mario Castelnuovo-Tedesco
Schnitt: Harvey Manger
Mit: Barry Fitzgerald (Richter Francis J. Quincannon), Walter Huston (Dr. Edward G. Armstrong), Louis Hayward (Philip Lombard), Roland Young (Det. William Henry Bloor), June Duprez (Vera Claythorne), Mischa Auer (Prinz Nikita Starloff)
97 Min., sw, 35 mm, E/d/f