Als der Tag anbricht, ist er für François bereits gelaufen. Um der Polizei zu entkommen, hat sich der Fabrikarbeiter in seiner kleinen Wohnung in einem Industrievorort von Paris verbarrikadiert. In Rückblenden wird von seiner unglücklichen Liebe zur Blumenverkäuferin Françoise, seiner zwischenzeitlichen Affäre mit Clara und seiner Abrechnung mit dem durchtriebenen Valentin erzählt.
Marcel Carnés Le jour se lève, nach einer Drehbuchvorlage von Jacques Prévert, gilt als einer der einflussreichsten französischen Filme der Vorkriegszeit und als Meilenstein des poetischen Realismus. Das Drama spiegelt die Stimmung der Ausweglosigkeit kurz vor dem Krieg und wurde nach dessen Ausbruch als «demoralisierend» verboten.
«Kein anderer französischer Star wird so oft am Ende seiner Filme getötet wie Jean Gabin. Historisch ist es nicht ganz korrekt, gleichwohl ist man versucht zu glauben, dass für ihn die Rückblende erfunden wurde: Zum ersten Mal im französischen Kino erzählt in Le jour se lève ein Todgeweihter rückblickend von den Ereignissen, die ihn in die Isolation und den Freitod treiben.» (Gerhard Midding, Stadtkino Basel, Jan. 2012)
Drehbuch: Jacques Prévert, Jacques Viot
Kamera: Philippe Agostini, André Bac, Curt Courant, Albert Viguier
Musik: Maurice Jaubert
Schnitt: René Le Hénaff
Mit: Jean Gabin (François), Arletty (Clara), Jules Berry (Valentin), Jacqueline Laurent (Françoise), Jacques Baumer (Kommissar), Bernard Blier (Gaston), Marcel Pérès (Paulo), René Génin (Concierge), Mady Berry (seine Frau)
93 Min., sw, 35 mm, F/d