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La règle du jeu
Jean Renoir (Frankreich 1939)

Pilot André Jurieux stellt nach seinem Rekordflug über den Atlantik entrüstet fest, dass seine Geliebte Christine nicht auf ihn gewartet hat. Er möchte sie zurückgewinnen, doch Christine bleibt ihrem Ehemann, dem Marquis de La Chesnaye, treu – ohne jedoch zu wissen, dass dieser sie mit einer anderen betrügt. An einem Jagdwochenende auf dem Landsitz von Christine und ihrem Mann eskaliert die Situation.
Jean Renoirs La règle du jeu ist eine bissige Milieustudie, die zwischen Drama und Komödie oszilliert. Renoir betrachtete diesen Film als sein Meisterstück und steckte als Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und sogar als Darsteller all seine Energie in das Projekt. Bei seiner Premiere löste das Werk indes heftige Proteste aus, es wurde gekürzt, dann wegen «demoralisierenden» Einflusses verboten. Das Originalnegativ wurde im Krieg zerstört, erst knapp 20 Jahre später wurde der Film unter Renoirs Anleitung rekonstruiert und wird heute als eines der grössten Meisterwerke des Kinos gefeiert; so belegt er auf der «Greatest Films of All Time»-Liste von «Sight & Sound» den 4. Platz.
La règle du jeu ist François Truffauts Lieblingsfilm: «Er ist das Credo der Cinephilen, der Film der Filme (...) und mit Citizen Kane bestimmt der Film, der am meisten junge Leute veranlasst hat, sich dem Beruf des Regisseurs zuzuwenden.» (François Truffaut: Die Filme meines Lebens, Hanser 1976)
«Wenn es einen einzigen Film gibt, in dem das ganze Kino enthalten ist, dann ist das La règle du jeu. Er brilliert in jedem Bereich: Die Kamera ist innovativ, aber zugleich Teil der Erzählung. Die Exposition ist hervorragend. Acht Figuren werden in Bewegung versetzt, jede von ihnen ist einzigartig und interagiert auf ihre Weise mit den anderen. Die Dialoge sind geschliffen, subtil (...). Die Details, die Ausstattung, die Kostüme – alles hat einen Sinn. (...) Das ist Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Aber vor allem ist La règle du jeu zutiefst humanistisch.» (Paul Schrader, criterion.com)

Drehbuch: Jean Renoir, Carl Koch
Kamera: Jean Bachelet
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauss, Camille Saint-Saëns, Frédéric Chopin, arrangiert von Roger Désormières und Joseph Kosma
Schnitt: Marguerite Renoir

Mit: Marcel Dalio (Marquis Robert de La Chesnaye), Nora Grégor (Christine, seine Frau), Roland Toutain (André Jurieux), Jean Renoir (Octave), Mila Parély (Geneviève de Marrast), Odette Talazac (Charlotte de la Plante), Pierre Magnier (der General), Paulette Dubost (Lisette, die Kammerzofe), Gaston Modot (Schumacher, der Wildhüter), Julien Carette (Marceau, der Wilderer), Claire Gérard (Mme la Bruyère), Anne Mayen (Jackie)

106 Min., sw, DCP, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
25.2.2019
18:15
Mi.,
27.2.2019
20:45
Fr.,
1.3.2019
15:00