James Whale, der schwule Regisseur der legendären Frankenstein-Filme mit Boris Karloff, droht im Alter zu vereinsamen. Der stramme Gärtner Clayton weckt in ihm noch einmal (Lebens-)Lust und erinnert ihn an seine berühmteste filmische Schöpfung.
«Regisseur Bill Condons bemerkenswerter Leistung setzt Hauptdarsteller Ian McKellen eine ebenbürtige entgegen. Er zeichnet ein eindringliches, faszinierendes Porträt von Whale, einem mausarmen Jungen aus einem Bergarbeiterkaff, der die Vision entwickelte, aus sich eine Person von weltgewandtem Witz zu machen, um besser mit dem Leben in einem Gefangenenlager im Ersten Weltkrieg sowie mit den Leiden eines abgehalfterten Regisseurs in Hollywood fertigzuwerden. Whales Einsamkeit und die Kühnheit seiner Kunst sind das, worauf der Gärtner Clayton anspricht. ‹Allein schlecht – Freund gut›, sagt Karloff als Monster in Bride of Frankenstein. Auf ein Foto für Clay schreibt Whale ‹Freund?›. Das unvergesslichste Bild des Films ist Clay im Regen, wie er mit einem steif schwankenden Gang eine Art Frankenstein-Tanz vollführt, bei dem sein Geist das erhascht, was Whale, dem verblassten Gott, und seinem Monster nur flüchtig vergönnt war: reine Freude.» (Peter Travers, Rolling Stone, 4.11.1998)
Drehbuch: Bill Condon, nach dem Roman «Father of Frankenstein» von Christopher Bram
Kamera: Stephen M. Katz
Musik: Carter Burwell
Schnitt: Virginia Katz
Mit: Ian McKellen (James Whale), Brendan Fraser (Clayton Boone), Lynn Redgrave (Hanna), Lolita Davidovich (Betty), David Dukes (David Lewis), Kevin J. O'Connor (Harry)
105 Min., Farbe + sw, 35 mm, E/d/f