«Schnitzlers Bühnenstück (1900), skandalumwittert nicht nur bei der szenischen Uraufführung – von Ophüls zu einem morbid-zynisch-fröhlichen Film der ‹Untergangsstimmung› geformt. Der ‹Reigen› der sich treffenden und wieder verlassenden Partner in der Wiener Bourgeoisie an der Wende zum 20. Jahrhundert ist atmosphärisch dicht und überzeugend in einem Bild lächelnder Leichtigkeit und koketten Charmes inszeniert. Die Musik von Oscar Straus unterstreicht den musikalischen Charakter der Dramaturgie. Auch sprachlich ein aussergewöhnliches Kunstwerk. Selten zuvor oder nachher sind so viele herausragende Schauspieler zusammengekommen.» (Filmpodium, Juli 1993)
«Ophülsʼ Ringelreihen um Liebe und Verführung ist unwiderstehlich. Er schmückt Schnitzlers Text mit Metaphern aus, die ganz und gar von ihm stammen (ein Karussell; ein allwissender Erzähler/Zeremonienmeister, den man manchmal tatsächlich dabei sieht, wie er die Zelluloidgeschichten zusammenfügt; und jener perfekte Ausdruck des Ophülsʼschen Kreises, der Walzer).» (Rod McShane, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Jacques Natanson, Max Ophüls, nach dem Theaterstück von Arthur Schnitzler
Kamera: Christian Matras
Musik: Oscar Straus
Schnitt: Léonide Azar
Mit: Anton Walbrook [=Adolf Wohlbrück] (der Spielleiter), Simone Signoret (Léocadie, die Dirne), Serge Reggiani (Franz, der Soldat), Simone Simon (Marie, die Zofe), Daniel Gélin (Alfred, der junge Mann), Danielle Darrieux (Emma Breitkopf), Fernand Gravey (Charles Breitkopf, ihr Ehemann), Odette Joyeux (Anna, die Grisette), Jean-Louis Barrault (Robert Kuhlenkampf, der Poet), Isa Miranda (Charlotte, die Schauspielerin), Gérard Philipe (der Graf), Jean Clarieux (der Brigadier)
110 Min., sw, 35 mm, F/d